Steinzeitliche Jagd: Alte Wal-Knochen enthüllen geheime Nahrungsstrategien!

Baskenland, Spanien - Eine aktuelle Forschungsstudie hat aufgedeckt, dass Anwohner der Küstenregionen des Atlantiks bereits vor 17.500 bis 16.000 Jahren Wal-Knochen für ihre Werkzeuge und Jagdwaffen genutzt haben. Diese Arbeit ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der Universität Autònoma Barcelona, der Universität Toulouse und der Universität Wien, die 83 Knochenwerkzeuge und 90 zusätzliche Funde aus der Höhle Santa Catalina im Baskenland analysierten.
Von den untersuchten Knochen stammen 71 aus den Überresten großer Wale, die in der Region lebten. Mindestens sechs Walarten waren vor 20.000 Jahren im Nordatlantik anzutreffen, darunter Pottwale, Finnwale und Blauwale. Diese Erkenntnisse ergeben sich aus einer umfassenden Analyse stabiler Isotope, die Rückschlüsse auf die damalige Ernährung und Lebensweise der Steinzeitmenschen ermöglichten.
Wal-Knochen als Nahrungsquelle und Werkzeug
Die Wal-Knochen waren für die Steinzeitmenschen aufgrund ihrer Größe besonders attraktiv. Sie wurden hauptsächlich zur Herstellung von Jagdwaffen wie Pfeilschäften und -spitzen verwendet. Es ist davon auszugehen, dass die Menschen in dieser kälteren und walreicheren Region die großen Meeresbewohner nicht aktiv jagten, sondern vielmehr auf deren Überreste zurückgriffen.
Die Studie zeigt auch, dass die ersten Hinweise auf die Nutzung von Wal-Knochen bereits vor 20.000 Jahren datiert werden können. Die bisherigen Annahmen, die von einer Nutzung vor 18.000 Jahren ausgegangen sind, konnten somit präzisiert werden. Die Vielzahl an Walarten, die die Küstenregion damals bevölkerten, zeigt die reichhaltige maritime Nahrungskette dieser Epoche.
Ernährungsweisen in der Steinzeit
Die Ernährung der Steinzeitmenschen war ausgewogen und variierte stark je nach Klima und Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln. Neuere Studien weisen darauf hin, dass Jäger und Sammler im Durchschnitt älter wurden und weniger unter Krankheiten litten als spätere bäuerliche Kulturen. Für ihre Ernährung waren sie weniger auf Getreide angewiesen, was die Argumente für eine vermeintliche Notwendigkeit von „Steinzeit-Diäten ohne Getreide“ infrage stellt. Eine Studie hat gezeigt, dass die Anpassung an unterschiedliche Nahrungsressourcen den Menschen in verschiedenen Umweltbedingungen half, gesünder zu leben.
Die altsteinzeitliche Ernährung war also vielfältiger und reicher an Nährstoffen als oft angenommen. Jäger und Sammler konnten auf Wanderungen leicht neue Nahrungsressourcen finden, während agrarische Gesellschaften oft unter Hungersnöten litten, wenn die Ernte ausfiel.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung nicht nur das Wissen über die Nutzung von Wal-Knochen in der Steinzeit erweitert, sondern auch die Vorstellungen über die Lebensweise und Ernährung der damaligen Menschen grundlegend hinterfragt. Statt einer entbehrungsreichen Existenz, die oft im Kontext der Steinzeit dargestellt wird, zeigt sich ein Bild von Anpassung, Vielfalt und gesunder Ernährung.
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Ort | Baskenland, Spanien |
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