Österreich trauert um Klavierlegende Alfred Brendel (94): Ein Lebenswerk

Alfred Brendel, legendärer österreichischer Pianist, ist am 17. Juni 2025 im Alter von 94 Jahren verstorben. Sein Erbe lebt weiter.
Alfred Brendel, legendärer österreichischer Pianist, ist am 17. Juni 2025 im Alter von 94 Jahren verstorben. Sein Erbe lebt weiter. (Symbolbild/DNAT)

Österreich trauert um Klavierlegende Alfred Brendel (94): Ein Lebenswerk

London, Vereinigtes Königreich - Der österreichische Pianist Alfred Brendel ist am 17. Juni 2025 im Alter von 94 Jahren verstorben. Sein Tod markiert das Ende einer Ära für die klassische Musik, in der Brendel als einer der bedeutendsten Interpreten von Werken der klassischen und romantischen Klaviermusik gilt. Geboren wurde er am 5. Januar 1931 in Wiesenberg, Nordmähren, wo er seine ersten musikalischen Schritte machte, bevor ihn seine Familie nach Zagreb und später nach Graz zog. Dort nahm er Klavierunterricht und brachte sich das Klavierspielen größtenteils selbst bei.

Seine internationale Karriere nahm 1949 nach dem Gewinn des Busoni-Wettbewerbs ihren Lauf. Dies war der erste von vielen bedeutenden Erfolgen, die ihn rasch in die Riege der großen Pianisten katapultierten. Brendel war bekannt für seine herausragenden Darbietungen von Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Franz Liszt. Er zeichnete sich besonders durch seine Aufnahmen von Beethovens 32 Klaviersonaten aus und war der erste Pianist, der die vollständigen Werke von Beethoven für Solo-Klavier aufnahm. 

Würdigung und Einfluss

Der Verlust von Brendel wurde von verschiedenen Persönlichkeiten der Musikwelt zutiefst betrauert. Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler würdigte seinen Einfluss und sprach der Familie sein Mitgefühl aus. Karl Mahrer, Kultursprecher der Wiener Volkspartei, bezeichnete ihn als Jahrhundertmusiker und hob seine musikalische Handschrift hervor. Ebenso betonte Werner Kogler, Klubobmann der Grünen, Brendels weitreichenden Einfluss und seine literarischen Beiträge zur Musikwelt.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler nannte ihn eine brillante Musikerpersönlichkeit, die durch ihre künstlerische Unerschrockenheit besticht. Brendel wurde für seine herausragenden Beiträge zur Musik mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, darunter Ehrendoktorwürden von der Universität Oxford sowie der Yale University, der Ernst von Siemens Musikpreis, der Herbert-von-Karajan Musikpreis und das Praemium Imperiale. Zudem war er Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker und wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen sowie der Ehrenmedaille in Gold von der Stadt Wien ausgezeichnet.

Biografische Höhepunkte

Alfred Brendel wurde in eine Familie geboren, die vor dem Krieg eine Urlauber-Pension auf der Adriainsel Krk betrieb. Nach Jahren des Krieges und mit 14 Jahren als Zwangsarbeiter kam Brendel im Alter von 17 Jahren zu seinem ersten öffentlichen Konzert in Graz. In den folgenden Jahrzehnten erarbeitete er sich ein globales Publikum und trat mit renommierten Orchestern wie den Wiener Philharmonikern und den Berliner Philharmonikern auf.

Obwohl Brendel sich 2008 vom Konzertpodium zurückzog, blieb er aktiv, etwa durch das Vortragen von Gedichten. Sein Repertoire umfasste nie nur die großen Klassiker wie Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert, sondern auch die Werke von Schönberg und Liszt. Sein Erbe als Lehrer und Mentor für viele nachfolgende Pianisten wird ebenso geschätzt. Seine Lebensgeschichte und Karriere sind nicht nur ein Beleg für sein musikalisches Talent, sondern auch für seinen bedeutenden Einfluss auf nachfolgende Generationen von Musikern.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Alfred Brendel nicht nur als Pianist, sondern auch als Mentor und Autor in der Musikwelt einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Kultur und die Welt der klassischen Musik. Ein Leben voller Kreativität und Einfluss, das nicht vergessen werden wird.

Für weitere Informationen über Alfred Brendel und sein Lebenswerk besuchen Sie bitte 5min, Wikipedia oder Welt.

Details
OrtLondon, Vereinigtes Königreich
Quellen