Schellhorns Alien-Kunstprojekt: FPÖ fordert Rücktritt!

Schellhorns Alien-Kunstprojekt: FPÖ fordert Rücktritt!

Berlin-Moabit, Deutschland - Am 18. Juni 2025 wurde ein künstlerisches Projekt der weißrussischen Künstlerin Marina Naprushkina in Berlin eröffnet. Unter der Schirmherrschaft des Neos-Staatssekretärs Kurt Schellhorn inszeniert die Künstlerin eine Alien-Figur. Diese Darstellung fällt in einen politischen Kontext, der auch durch die kritische Reaktion des FPÖ-Generalsekretärs Michael Schnedlitz geprägt ist, der Schellhorns Engagement als unangebracht erachtet. Er kritisiert, dass das monatliche Gehalt des Staatssekretärs von über 17.000 Euro nicht durch Arbeitsfokus gerechtfertigt sei, und fordert seinen Rücktritt, falls dieser sich nicht vollständig seinen politischen Pflichten widmet.

Naprushkina, die seit zwölf Jahren in Deutschland lebt und sich gegen das autoritäre Lukaschenko-Regime in Weißrussland positioniert hat, gründete die Initiative „Neue Nachbarschaft Moabit“. Diese Initiative bietet Deutsch-, Mal- und Performancekurse für Flüchtlinge an und schafft so eine Plattform des kulturellen Austauschs. Wöchentlich treffen sich in einem Nachbarschaftscafé etwa 150 Geflüchtete und Nachbarn, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Kunst, Politik und Gesellschaft

Die Debatte um die politische Autonomie der Kunst gewinnt in diesem Zusammenhang an Bedeutung. Die Kunst wird als Spiegel der Gesellschaft verstanden, steht jedoch oft unter dem Druck politischer Instrumentalisierung. Wie in einem Beitrag von Politikkultur erläutert, führt die Politisierung von Kunst zu einer Steuerung künstlerischer Ausdrucksformen, um bestimmte Narrative zu befördern.

Ebenfalls wird seit geraumer Zeit intensiv diskutiert, inwiefern Kunstfreiheit in Deutschland gefährdet ist. Politische Eingriffe in kulturelle Bereiche, wie sie in anderen europäischen Ländern bereits stattfinden, könnten auch hierzulande Auswirkungen haben. Diese Entwicklungen betreffen nicht nur die künstlerische Freiheit, sondern auch die gesellschaftliche Funktionsfähigkeit, die auf unabhängiger Kunst basiert.

Das Engagement von Naprushkina

Naprushkina sieht ihr Projekt nicht nur als künstlerische Arbeit, sondern als persönliches Engagement für Flüchtlinge. Sie hat Malkurse für Kinder angeboten, die anfangs Schwierigkeiten hatten, sich in das neue soziale Umfeld zu integrieren. Trotz anfänglicher Konflikte unter den Kindern zeigt sich, dass der Austausch und die Gemeinsamkeit die Stimmung verbessert haben und Freundschaften entstanden sind.

In ihrem Ansatz der Kunst betrachtet sie die politischen Verhältnisse und die Menschenrechtslage in ihrem Heimatland als Teil ihrer künstlerischen Identität und schafft somit eine Brücke zwischen Kunst und sozialer Verantwortung. Ihre Arbeit steht daher im Zeichen einer zeitgemäßen Kunst, die nicht nur zur Reflexion anregt, sondern auch aktiv gesellschaftliche Probleme anspricht.

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OrtBerlin-Moabit, Deutschland
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