Sozialbetrug in Wien auf Rekordhoch: 2.626 Fälle 2024 entdeckt!

Anstieg von Sozialleistungsbetrug in Österreich: 4.865 Fälle 2024, überwiegend in Wien. Task Force SOLBE aktiv im Kampf gegen Missbrauch.
Anstieg von Sozialleistungsbetrug in Österreich: 4.865 Fälle 2024, überwiegend in Wien. Task Force SOLBE aktiv im Kampf gegen Missbrauch.

Wien, Österreich - Das Thema Sozialbetrug ist in Österreich aktueller denn je. Im Jahr 2024 wurde ein Rekord von 4.865 Anzeigen wegen Sozialleistungsbetrugs verzeichnet, was einen Anstieg von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders auffällig ist, dass Wien alleine mit 2.626 Fällen mehr als die Hälfte aller im Land registrierten Betrugsfälle aufweist. Die Berichterstattung von Kosmo hebt hervor, dass die Aufklärungsquote nahezu 100 Prozent beträgt, was zeigt, dass die Behörden besonders effektiv in der Bekämpfung solcher Delikte sind.

Die steigenden Fallzahlen werden vor allem durch eine erhöhte Sensibilität der Öffentlichkeit und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behörden verursacht. Die Task Force Sozialleistungsbetrug (TF SOLBE), die 2018 im Bundeskriminalamt gegründet wurde, spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie ist für die systematische Erfassung und Bekämpfung von Sozialleistungsbetrug verantwortlich und führte unter anderem Schwerpunktkontrollen, insbesondere an Grenzübergängen und am Flughafen Wien-Schwechat, durch. In den letzten Jahren wurden über 25.000 tatverdächtige Personen identifiziert, mit einem verhinderten Gesamtschaden von rund 135,6 Millionen Euro, so meldet das Bundeskriminalamt.

Vielfältige Betrugsformen

Die Betrugsformen sind vielfältig und betreffen verschiedene Sozialleistungen, darunter Arbeitslosengeld, Mindestsicherung und Familienbeihilfe. Häufig kommen Betrugsmaschen wie nicht gemeldete Auslandsaufenthalte, falsche Gesundheitszustände beim Bezug von Pflegegeld oder auch Scheinwohnsitze vor. Ein aktueller Fall betrifft eine 65-jährige Iranerin, die unrechtmäßig Mindestsicherung bezogen hat, während sie überwiegend im Iran lebte. Ihr wird ein Schaden von rund 20.000 Euro angelastet, was in einer bedingten Haftstrafe von zehn Monaten mündete, wie Kosmo berichtet.

Bemerkt wird auch eine zunehmende Schwarzarbeit, insbesondere von Personen aus der Ukraine, die gleichzeitig Sozialleistungen beziehen. Es wird geschätzt, dass 73 Prozent der Tatverdächtigen nicht-österreichische Staatsbürger sind. Diese Beobachtungen bestätigen die Erkenntnisse aus der Arbeit der TF SOLBE, die einen klaren Fokus auf ausländische Betrüger legt, wie Heute berichtet.

Schutz des Sozialsystems

Die österreichische Bundesregierung bekennt sich zum Schutz des Sozialsystems vor Missbrauch. Die Sozialleistungen sind für viele Menschen in schwierigen Lebenslagen, wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit, essenziell. Daher sind die Maßnahmen zur Bekämpfung von Sozialbetrug von entscheidender Bedeutung, um die Integrität der bestehenden Sicherheitsnetze zu wahren. Die TF SOLBE bleibt das zentrale Instrument zur Sicherung des österreichischen Sozialstaates und wird auch weiterhin ihre Anstrengungen zur Aufklärung und Prävention fortsetzen.

Mit einer Kombination aus präventiven Maßnahmen und effektiver Aufklärung hofft man, die Zahl der Betrugsfälle weiter zu reduzieren und das Vertrauen in die sozialen Systeme aufrechtzuerhalten.

Details
Vorfall Betrug
Ort Wien, Österreich
Schaden in € 135.600.000
Quellen