Snowden bleibt in Russland: Neue Enthüllungen über seinen Aufenthalt!

Ljuberzy, Russland - Edward Snowden, der für seine Enthüllungen über die Spionagepraktiken der US-Regierung bekannt ist, hat sich gemäß aktuellen Steuerdaten im Moskauer Umland niedergelassen. Wie oe24 berichtet, ist Snowden bei einem Finanzamt in Ljuberzy registriert, was darauf hindeutet, dass sein Aufenthalt in Russland nicht mehr geheim ist. Die Behörde in Ljuberzy ist für mehrere Städte im Umland zuständig und ermöglicht eine offizielle steuerliche Erfassung des ehemaligen Whistleblowers.

Snowden hatte vor mehr als einem Jahrzehnt Dokumente zu den Aktivitäten des US-Abhördienstes NSA sowie des britischen GCHQ an Journalisten weitergegeben. Ursprünglich plante er, nach Ecuador zu fliehen, strandete jedoch im Moskauer Flughafen Scheremetjewo, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert hatte. Keines der Länder wollte sich mit den USA verscherzen, daher bot ihm Russland unter Präsident Wladimir Putin Asyl an. Mittlerweile besitzt Snowden die russische Staatsbürgerschaft.

Die Auswirkungen von Snowdens Enthüllungen

Die Enthüllungen Snowdens haben die Wahrnehmung der massenhaften Überwachung erheblich verändert, wie er selbst während einer Konferenz im Juni 2022 erklärte. Laut tagesschau haben sich durch die Öffentlichkeit seiner Informationen die Sicherheitsstandards im Internet verbessert, auch wenn die Bewertung seiner Person kontrovers bleibt. Erik Dahl, ein ehemaliger Geheimdienst-Offizier, bezeichnete Snowden als Gesetzesbrecher, der sich den Konsequenzen in den USA stellen sollte, um als Held zu gelten.

Politikwissenschaftler Thomas Rid hat 2.700 Snowden-Dateien analysiert und hebt die außergewöhnlichen Fähigkeiten der NSA, insbesondere im Bereich der Gegenspionage, hervor. Rid führt aus, dass die meisten Informationen trotz der Spionage mit Verbündeten, wie der Abhörung von Angela Merkels Handy, weiterhin für wertvolle Recherchen genutzt werden.

Schutz von Whistleblowern und Datenschutzfragen

Die Debatten rund um Snowden führen auch zu aktuellen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Bürgerrechte. Der NSA-Inspektor Robert Stroch hat in seinem ersten öffentlichen Bericht Bedenken über die offene Quellenintelligenzsammlung geäußert und dabei das Risiko für die Privatsphäre von US-Bürgern betont. In dem Bericht, den whistleblower.org publiziert hat, wird auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, Whistleblower zu schützen.

Die NSA hat reagiert, indem sie einen Whistleblower-Koordinator eingestellt und interne Maßnahmen zur Meldung von Fehlverhalten implementiert hat. Snowden hatte zuvor versucht, über interne Kanäle auf Missstände aufmerksam zu machen, was ihm jedoch als gescheitert erscheint. Der Bericht schließt mit der Feststellung, dass solche Maßnahmen notwendig sind, um sicherzustellen, dass Whistleblower nicht für ihre Meldungen bestraft werden.