Verfall des Gasthaus Bären: Droht der Abriss des Kulturdenkmals?

Lauterach, Österreich - In Lauterach sorgt der Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes „Bären“ für immer mehr Diskussionen. Das historische Haus, welches ein dreigeschossiger Einhof aus dem 19. Jahrhundert ist, weist deutliche Schäden auf. Fenster sind zerbrochen, Ziegel fallen herunter und die Fassade bröckelt. Leser haben auf den fortschreitenden Verfall hingewiesen, während ein Lokalaugenschein die Sorge um die Sicherheit bestätigt: Das Gebäude ist nicht abgesperrt, obwohl mehrere Bauzäune und Hinweistafeln installiert wurden, jedoch nicht an allen gefährdeten Stellen. Selbstständig ist das Gebäude entlang der vielbefahrenen Kreuzung Harderstraße/Achstraße zugänglich. Dies wirft Fragen zum weiteren Verbleib des denkmalgeschützten Objekts auf.
Bereits seit vielen Jahren gibt es Bestrebungen, das Thema anzugehen. Schon 1998 wurde der Zustand des Bären in den Vorarlberger Nachrichten thematisiert. Der Denkmalschutz erschwert den Abriss des Gebäudes, der von der Marktgemeinde Lauterach und der Eigentümerin aus öffentlichem Interesse befürwortet wird. Ein Verfahren zur möglichen Zerstörung des Gebäudes ist jedoch noch nicht abgeschlossen.vol.at berichtet, dass eine Verlegung der Straße zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht geplant ist. Der Verfall wird durch Erschütterungen und Witterungseinflüsse beschleunigt, wobei keine Hinweise auf mutwillige Beschädigungen vorliegen.
Ablauf des Verfahrens und Denkmalschutz
Die Herausforderungen um den Bären sind vor dem Hintergrund des Baudenkmalrechts durchaus vielschichtig. Deutschland hat mehr als 1,3 Millionen historische Gebäude unter Denkmalschutz, und auch die rechtlichen Grundlagen des Denkmalschutzes in Österreich verlangen von den Eigentümern, dass sie sich an die Vorschriften halten.Die Kanzlei Herfurtner erläutert, dass das Ziel des Baudenkmalrechts der Erhalt und die Pflege dieser bedeutenden Bauwerke ist, um Geschichte und Kultur für zukünftige Generationen zu sichern. Die Denkmalpflege umfasst technische und wissenschaftliche Aspekte, die für die Erhaltung solcher Kulturdenkmäler entscheidend sind.
Die Situation ist besonders heikel, da die Denkmalschutzregelungen die Möglichkeiten für Umbauten oder gar den Abriss stark einschränken. Laut Bericht von vol.at wurden beispielsweise 2021 mögliche Umgestaltungen der Achkreuzung geprüft, doch der Denkmalschutz bleibt eine Hürde. Dies könnte den Fortschritt in der Stärkung der Verkehrslösungen an der Kreuzung erheblich behindern.
Vergleich zu anderen denkmalgeschützten Objekten
Ein weiteres Beispiel bietet das Restaurant Bären in Ins, das am 21. Juni 2022 infolge eines Brandes als Ruine zurückblieb. Auch dieses Gebäude galt als historisches und schützenswertes Objekt.Der Bund berichtet, dass die Wiederherstellung des Gebäudes aufgrund der Steinstruktur einfacher sein könnte, und die Denkmalpflege in den Prozess einbezogen wird, um die originale Bausubstanz zu bewahren. Der Eigentümer hatte bereits (bevor der Brand passierte) eine Baubewilligung für Umbauten erhalten. Dies verdeutlicht, wie lange und kompliziert solche Verfahren in der Praxis sein können.
Die Wiederherstellung denkmalgeschützter Gebäude ist oft eine langwierige Angelegenheit. Oft sind umfangreiche Bestandsaufnahmen notwendig, bevor weitere Schritte unternommen werden können. Dies wird durch die rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen des Denkmalschutzgesetzes und der Bauordnung erschwert, die je nach Region variieren können. Die Eigentümer sind angehalten, Bauanträge und Genehmigungen einzuholen und sich mit Fachleuten zusammenzusetzen, um den Erhalt und die Sanierung dieser Denkmäler zu gewährleisten.
Der Zustand des Gasthauses „Bären“ bleibt also weiterhin eine Herausforderung für die Gemeinde Lauterach, die sowohl historische als auch öffentliche Interessen beeinflusst.
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ursache | Verfall |
Ort | Lauterach, Österreich |
Quellen |