Skandal im ORF-Stiftungsrat: Politische Streitigkeiten und hohe Gehälter!

Skandal im ORF-Stiftungsrat: Politische Streitigkeiten und hohe Gehälter!
Wien, Österreich - Der ORF-Stiftungsrat steht aktuell im Zentrum eines politischen Skandals. Wie oe24 berichtet, hat der Stiftungsrat heute nur 34 Mitglieder, nachdem eine ÖVP-Politikerin aufgrund ihrer Funktion als Parteimitglied nicht zugelassen wurde. Peter Westenthaler, Mitglied des Stiftungsrats, kritisiert die Regierungsparteien scharf für die nicht gesetzeskonforme Nominierung ihrer Vertreter und bezeichnet den Ausschluss als „Skandal“. Er sieht hierin einen klaren Verstoß gegen ein Verfassungsgerichtsurteil, das die Entpolitisierung des ORF fordert.
Im Rahmen der Sitzung wurden außerdem die Gagen und das Sparprogramm des ORF diskutiert. Westenthaler hat die Haushaltsabgabe infrage gestellt und die Organisation OBS zur Überprüfung ihrer Gebühreneinziehung aufgefordert. Er konnte von Erfahrungen mit Mahnungen und Drohungen durch Inkassobüros berichten, die bereits zahlende Bürgerinnen und Bürger belästigen.
Verantwortung und Sparmaßnahmen
Westenthaler fordert eine alternative Finanzierung des ORF über das Budget, da er die aktuelle Gehaltssituation als „Wildwuchs sondergleichen“ beschreibt. Besonders die pro Jahr rund eine halbe Million Euro verdienenden ORF-Spitzen, wie etwa Ex-Grünen-Politiker Pius Strobl, stehen in der Kritik. Zudem verdienen 72 weitere Topverdiener im ORF hohe Gehälter, was in Zeiten von Sparzwängen nicht hinnehmbar sei.
In der Sitzung kam auch zur Sprache, dass trotz der geforderten Einsparungen ein Umbau der Portier-Loge für stolze acht Millionen Euro geplant ist. Westenthaler fragt sich, wo der ORF tatsächlich Einsparungen vornehmen möchte, und er möchte verhindern, dass die Zuschauer erneut zur Kasse gebeten werden, insbesondere für Veranstaltungen wie den Song Contest, den er als „jährliches Antisemiten-Treffen“ bezeichnet.
Regierungsprogramm und Gremienreform
Des Weiteren wurde im Rahmen der Diskussion auch über den Umbau des Eingangsbereichs zum ORF-Zentrum gesprochen, wobei Westenthaler die geplanten Investitionen als „nicht nötig“ bezeichnete. Sein Antrag gegen die Umbaupläne wurde allerdings mit überwältigender Mehrheit abgelehnt.
In einer umfassenden Gremienreform, die möglicherweise eine Neukonstituierung des Stiftungsrats zur Folge haben könnte, besteht die Intention, die Gewichtung der politischen Einflussnahme zu verringern, die der Verfassungsgerichtshof in seiner Entscheidung kritisierte. Geplant ist unter anderem, dass die Bundesregierung künftig nur noch sechs Personen ins oberste ORF-Gremium entsendet anstatt neun. Darüber hinaus soll die Zahl der Mitglieder des Publikumsrats im Stiftungsrat von sechs auf neun erhöht werden.
Der ORF verfügt über einen Stiftungsrat von 35 Mitgliedern, dessen Aufgaben die Bestellung des Generaldirektors sowie die Genehmigung von Budgets und Rechnungsabschlüssen umfassen. Die aktuelle Funktionsperiode begann am 19. Mai 2022 und hat eine Laufzeit von vier Jahren.
Die anhaltenden Diskussionen und der politische Druck auf den ORF zeigen, wie wichtig die Transparenz und die Verantwortlichkeit in diesem öffentlichen Medienunternehmen sind, insbesondere in Zeiten strengerer Sparmaßnahmen und der Notwendigkeit einer Reform der Gremienstrukturen.
Details | |
---|---|
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |