Signa-Insolvenz: 11,7 Milliarden Euro! Luxusimmobilien stehen zum Verkauf

Am Hof, 1010 Wien, Österreich - Nach dem Zusammenbruch des Signa-Konzerns sind internationale Verkäufe von Luxusimmobilien angelaufen, um die enormen finanziellen Forderungen von insgesamt 11,7 Milliarden Euro zu bedienen. Diese Situation hat zur Abwicklung des Teilkonzerns „Signa Prime“ geführt, die bis Mitte oder Ende 2026 abgeschlossen sein soll. In diesem Teilkonzern sind zahlreiche hochpreisige Immobilienprojekte gebündelt, deren Verkauf sich aktuell in vollem Gange befindet. Nach Informationen von oe24.at wurden von den unbedingten Forderungen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro bereits 3,8 Milliarden Euro anerkannt, während 2,9 Milliarden Euro bestritten werden. Bei den bedingt angemeldeten Forderungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro liegt die Situation ähnlich: 1,1 Milliarden Euro sind anerkannt, während etwa 3,4 Milliarden Euro abgelehnt wurden.
Ein Massekredit von 50 Millionen Euro konnte ebenfalls zurückgezahlt werden. Bislang sind 26,8 Millionen Euro netto in die Insolvenzmasse geflossen, wobei 62,5 Millionen Euro aus außergerichtlichen Vergleichen stammen. Aktuell laufen 28 Klagen am Handelsgericht Wien, die einen Streitwert von insgesamt 199,6 Millionen Euro haben. Die Anwaltskanzlei Abel hat die Ansprüche vollständig geprüft und rechnet mit geringeren Rückzahlungen an die Gläubiger aufgrund steuerlicher Effekte.
Verkaufsprojekte und verzögerte Prozesse
Der Verkaufsprozess von Signa-Immobilien hat sich durch juristische Streitigkeiten über die Verfahrensart verzögert. Ein vielversprechendes Verkaufsobjekt ist das 33-stöckige Hochhaus Upper West in Deutschland, dessen Verkauf im Dezember 2023 angestrebt wird. Auch das Hotel Park Hyatt in Wien soll bis Mitte 2025 veräußert werden. Der Abschluss des Verwertungsprozesses für den Gebäudekomplex Renngasse Wien, der unter anderem den Verfassungsgerichtshof und das Kunstforum umfasst, ist für Anfang 2025 geplant.
Die Angebotsfrist für verbindliche Angebote endet am 6. Dezember 2023, wobei positive Rückmeldungen bereits zu einer gewissen Zuversicht über eine baldige Vertragsunterzeichnung geführt haben. María Abel von der Anwaltskanzlei Abel erläuterte, dass der Wechsel von der Sanierung zum Konkursverfahren am Handelsgericht Wien im Oktober 2024 vollzogen wurde und die Kanzlei als Insolvenzverwalterin agiert.
Juristische Herausforderungen und Marktbedingungen
Im Oktober und November 2023 wurden 16 Anfechtungsklagen mit erhöhten Ansprüchen in Höhe von insgesamt 471 Millionen Euro eingebracht, wobei die vorherigen Ansprüche bei 456 Millionen Euro lagen. Zudem werden die Honorarzahlungen an Aufsichtsratsmitglieder aus dem Jahr 2023 außergerichtlich angefochten, wobei die Mehrheit Rückzahlungen veranlasst hat. Trotz dieser Herausforderungen hat die Zinswende bei den Gewerbeimmobilien nicht die erhoffte Stabilisierung des Marktes mit sich gebracht.
Die aktuellen Verkaufsprozesse umfassen prestigeträchtige Objekte in Wien sowie in Innsbruck. In einem vom Handelsgericht Wien überwachten Verfahren werden weitere Haftungsschreiben im zweiten und dritten Quartal 2025 an die Gläubiger verschickt, um Transparenz und Klarheit über die Rückzahlungen zu schaffen.
Durch den Umfang der Forderungen sowie die zahlreichen juristischen Auseinandersetzungen wird deutlich, dass die Gläubiger vor einem langen und komplexen Verwertungsprozess stehen. Die Anwaltskanzlei Abel wird in den kommenden Monaten eine entscheidende Rolle spielen, um die Ansprüche zu ordnen und einen möglichst geordneten Abbau der Schulden zu gewährleisten.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ort | Am Hof, 1010 Wien, Österreich |
Schaden in € | 11.700.000.000 |
Quellen |