Sensationsfund in Pöls-Oberkurzheim: Prähistorisches Monument entdeckt!

Forschungsprojekt in Pöls-Oberkurzheim bestätigt große prähistorische Monumente mit rituellen Funden aus verschiedenen Epochen.
Forschungsprojekt in Pöls-Oberkurzheim bestätigt große prähistorische Monumente mit rituellen Funden aus verschiedenen Epochen.

Pöls-Oberkurzheim, Österreich - In Pöls-Oberkurzheim wurde ein archäologischer Sensationsfund gemacht, der die Forschungsgemeinschaft in Erstaunen versetzt. Im Jahr 2024 startete in Zusammenarbeit mit Geosphere Austria und dem Verein Archäologie Pölstal ein Forschungsprogramm. Am 12. November 2024 wurden die Ergebnisse bei einer Pressekonferenz am Red Bull Ring präsentiert.

Die Entdeckung umfasst eines der größten prähistorischen Monumente Mitteleuropas mit insgesamt 125 Strukturen, die einen Durchmesser von bis zu 40 Metern aufweisen. Diese wurden mittels hochmoderner Bodenradartechnologie und Bodenmagnetik identifiziert. Im April 2025 wurde eine Feststellungsgrabung durchgeführt, die den Befund von November 2024 wissenschaftlich bestätigte.

Archäologische Funde und ihre Bedeutung

Bei der Öffnung von Struktur 113 stießen die Forscher auf bemerkenswerte Artefakte aus der Latènezeit D (150-15 v. Chr.). Zu den Funden gehören Stabgürtelhaken, Rollenkopfnadeln, Armreifen und Siebtassenhenkel, die auf wohlhabende Familien und deren Bestattungen hindeuten. Zudem wurden Teile eines Dreiwulstschwertes vom Typ „Erlach“ aus der Bronzezeit (ca. 1200 v. Chr.) sowie Klingenfragmente gefunden. Auch Keramikreste aus dem Mittelalter und eine Münze ergänzen die Entdeckungen.

Die Funde stellen den ersten Nachweis für rituelle Bestattungen oder religiöse Verbrennungen im Pölstal dar. Dies wirft nicht nur Fragen über die damaligen Lebensweisen auf, sondern hebt auch die kulturelle und historische Bedeutung der Region hervor. Die Erforschung des Monuments wird sich voraussichtlich über mehrere Jahre erstrecken, wobei die Finanzierung eine wesentliche Rolle spielt.

Methoden der Prospektion

Die Entdeckungen in Pöls-Oberkurzheim entstanden nicht zufällig. Sie sind das Ergebnis eines detaillierten Erkundungsprozesses, der verschiedene geophysikalische Methoden umfasst. Prospektion in der Archäologie bezeichnet die zerstörungsfreie Erfassung und Erkundung archäologischer Stätten, wobei Methoden wie geomagnetische Prospektion, geologische Untersuchungen und Oberflächenbegehungen zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von Fluxgate-Magnetometern zur Identifizierung magnetischer Anomalien ist eine gängige Technik. Mit Hilfe von Bodenradar (GPR) wird das Erdinnere durch das Aussenden elektromagnetischer Impulse untersucht. Diese Methoden erlauben es, Strukturen im Boden zu identifizieren, bevor etwaige Sondierungen oder Bohrungen erfolgen.

Die laufenden Forschungsarbeiten in Pöls-Oberkurzheim setzen auf den Aufbau einer geeigneten Infrastruktur. Ziel ist es, vor Ort Forschungseinrichtungen zu schaffen, um die Vielzahl an offenen Fragen zu klären, die sich aus den Funden ergeben.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Pöls-Oberkurzheim, Österreich
Quellen