Weststrecke wieder fit: Hochgeschwindigkeit nach Reparaturen ab heute!

Nach Hochwasserschäden wird die Weststrecke in Niederösterreich repariert, um ab Juni 2025 wieder 230 km/h zu fahren.
Nach Hochwasserschäden wird die Weststrecke in Niederösterreich repariert, um ab Juni 2025 wieder 230 km/h zu fahren.

Tullnerfeld, Österreich - Die Westbahnstrecke zwischen Wien und St. Pölten, eine der Hauptverkehrsadern im österreichischen Bahnnetz, steht nach umfangreichen Hochwasserschäden vor einem entscheidenden Wendepunkt. Nach der hundertjährigen Flut im vergangenen Herbst mussten die ÖBB im Herbst 2024 eine dreimonatige Sperre der neuen Weststrecke verhängen. Ab dem 12. Mai 2025 sind die Gleise erneut für dreieinhalb Wochen gesperrt, um finale Reparaturarbeiten abzuschließen. Diese Sperre wird voraussichtlich bis zum 5. Juni 2025 andauern, und es kommen umfassende Maßnahmen zur Erhöhung des Hochwasserschutzes zum Einsatz. Judith Engel, Vorständin der Infrastruktur, schätzt die Gesamtschäden auf knapp unter 100 Millionen Euro.

Im Zuge der Instandhaltungsarbeiten werden im Atzenbrugger Tunnel provisorische Lösungen zurückgebaut und durch neue Komponenten ersetzt. Zudem ist ein mobiler Hochwasserschutz installiert. Im Lainzer Tunnel erfolgen Abdichtungsarbeiten an Kabeldurchführungen sowie die Erneuerung sicherungstechnischer Anlagen. Über 1.000 Verteilerkästen werden zudem in höhere Positionen verlegt, um sie vor zukünftigen Überschwemmungen zu schützen. Am Bahnhof Tullnerfeld wird die Haustechnik, einschließlich Elektro, Heizung und Lüftung, zum Schutz vor Hochwasser höhergelegt, und die Bahnsteige werden auf etwa 420 Meter verlängert, um längeren Garnituren Platz zu bieten. Diese umfangreichen Sanierungsmaßnahmen werden während der Sperre den Fahrbetrieb weiter einschränken.

Auswirkungen auf den Bahnverkehr

Die Sperrungen führen zu erheblichen Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr. Passagiere müssen mit einer zusätzlichen Reisezeit von etwa 30 Minuten rechnen, da der Fernverkehr über die alte Weststrecke umgeleitet wird. Der Halt im Bahnhof Tullnerfeld entfällt während dieser Zeit.

  • Fahrplanänderungen und Zugausfälle betreffen die Linien S80, S50, CJX5, REX50, REX51, R40, S40 und S4.
  • Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet und durch ein Farbleitsystem gekennzeichnet:
    • Blaue Linie: SEV zwischen Wien Hütteldorf und Eichgraben-Altlengbach/Neulengbach.
    • Grüne Linie: Direktbusse Wien Hütteldorf – Tullnerfeld.
    • Rote Linie: SEV Tulln a. d. Donau – Tullnerfeld – St. Pölten Hbf.
    • Gelbe Linie: SEV für Linie S40 von Tulln a. d. Donau nach St. Pölten Hbf.
  • Die ÖBB-Tickets werden auch in Wiener Linien anerkannt (U4, U6, U3).

Trotz der Herausforderungen, die durch die Bauarbeiten verursacht werden, sind die ÖBB bestrebt, ein zuverlässiges Mobilitätsangebot aufrechtzuerhalten. Die Railjets der Weststrecke fahren weiterhin direkt über den Hauptbahnhof Wien bis zum Flughafen Wien. Die ersten Züge nach der Sperre werden am 5. Juni erwartet; unter anderem wird der RJ821 aus Wels um 5.35 Uhr in Wien-Hauptbahnhof ankommen.

Zukunftsausblick

Die Maßnahmen werden nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch die Effizienz und Kapazität des Bahnverkehrs nachhaltig verbessern. Nach der Abschließung der Reparaturmaßnahmen können Züge wieder mit Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h fahren, was eine spürbare Verbesserung für die Reisenden mit sich bringt. Diese umfassenden Aufwertungen sind Teil der fortlaufenden Bestrebungen der ÖBB, das Bahnnetz in Österreich zu modernisieren und zukunftssicher zu gestalten.

Für weitere Informationen über die Reparaturarbeiten und den Bahnverkehr auf der Weststrecke, verweisen Kleine Zeitung, ÖBB Presse und Hamburg-Berlin auf die jeweiligen Webseiten.

Details
Vorfall Infrastruktur
Ursache Hochwasser
Ort Tullnerfeld, Österreich
Schaden in € 100.000.000
Quellen