Sebastian Kurz gründet Immobilienfirma: Was steckt dahinter?

Österreich - Am 28. Februar 2023 gründete Sebastian Kurz die SK Liegenschaftsbeteiligungs GmbH, ein Unternehmen, das sich auf den Ankauf, Verkauf, das Halten und Verwalten von Liegenschaften und Vermögen spezialisiert. Das Unternehmen gehört zur SK Beteiligungs GmbH, die ebenfalls im Besitz von Kurz ist, der auch als Geschäftsführer beider Firmen fungiert. Kurz war zuvor als Berater für den Signa-Gründer René Benko tätig und hatte Verbindungen zur Investmentfirma von Peter Thiel.

Die Gründung dieser Immobilienfirma erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der Immobilienmarkt in Österreich unter dem Einfluss von ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) steht, welche an Bedeutung gewinnen. Immer mehr Investoren achten auf nachhaltige Bewertungen von Objekten. Rund 50% der Befragten investieren nur in Immobilien mit positiven Nachhaltigkeitsbewertungen, und 17% sind bereit, einen Preisaufschlag für ESG-konforme Objekte zu zahlen. Laut einer aktuellen Analyse können solche Immobilien 10 bis 15% höhere Verkaufspreise erzielen und weisen geringere Leerstandsraten auf.

Die Rolle von Sebastian Kurz im Immobiliensektor

Zusätzlich zu seiner neuen Immobilienfirma ist Kurz auch Co-Founder und President des israelischen Cybersecurity-Start-ups Dream, das mit etwa 1,1 Milliarden Dollar bewertet wird und dessen Anteile Kurz mit 15% hält. Dream wurde von Shalev Hulio geleitet, einem Mitentwickler des umstrittenen Spionageprogramms Pegasus. Kurz sieht sich jedoch auch rechtlichen Herausforderungen gegenüber: Er wurde wegen Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Eine Berufungsverhandlung ist für Ende Mai angesetzt.

Aktuell ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Kurz und sein Umfeld in der ÖVP-Inseraten-Affäre, die Vorwürfe wegen Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit zum Inhalt hat. Kurz bestreitet die Vorwürfe vehement.

Der Immobilienmarkt und zukünftige Entwicklungen

Der österreichische Immobilienmarkt wird weiterhin von dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit beeinflusst. Die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden bleibt zwar kostspielig, jedoch können Investitionen in Technologien wie Wärmepumpen und Solaranlagen langfristig profitabel sein. Gezielte Fördermaßnahmen sind entscheidend für die Umsetzung nachhaltiger Technologien und somit von großer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung des Marktes. Auch KI-gestützte Systeme werden als wichtige Instrumente zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur Effizienzsteigerung in der Gebäudewartung betrachtet.

Das Engagement von Sebastian Kurz in der Immobilienbranche erfolgt also vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Marktes, der zunehmend auf Nachhaltigkeit und digitale Innovationen setzt. Ein Monitoring dieser Trends könnte entscheidend für den Erfolg seiner Unternehmungen sein.

Weitere Informationen über Kurz und seine neue Firma finden Sie in den Artikeln von Krone, Spiegel und Wirtschafts-Nachrichten.

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Ort Österreich
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