Schweinehaltung in Österreich: Stroh statt Vollspaltenboden ab 2038!

Schweden, Schweden - Am 2. Juni 2025 gab die österreichische Regierung bekannt, dass der Vollspaltenboden im Bereich der Schweinehaltung zwar bestehen bleibt, jedoch in einer modifizierten Form mit weniger Spalten ab 2038. Diese Entscheidung erfolgt im Kontext eines umfassenden Tierschutzprogramms, das Anpassungen in der Tierhaltung und Tiertransporten umfasst. Besonders auffällig ist der Vergleich zu Schweden, welches als Vorbild für die Reformen in der österreichischen Tierhaltung dient. Schweden hat nicht nur den Vollspaltenboden verboten, sondern setzt auch auf Stroh als Einstreu für Schweine.
Die Selbstversorgung mit Schweinefleisch in Schweden fiel 2014 auf 70 %, konnte jedoch wieder auf 83 % gesteigert werden. Ein Grund dafür sind die verbesserten Haltungsbedingungen und die Aufklärung der Verbraucher über die Vorteile solcher Standards, auch wenn die Preise für schwedisches Schweinefleisch gestiegen sind. In Schweden gibt es zudem ein Kupierverbot für Schweineschwänze, was zu einem geringeren Beißverhalten und zu einer artgerechteren Tierhaltung führt.
Reformen in Österreich
Die österreichische Bundesregierung hat in ihrem Regierungsprogramm 2020-2024 mehrere Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes initiiert. Dazu gehört das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern und das Verbot des sinnlosen Tötens von Küken. Ein umfassendes Tierwohlpaket, das derzeit in Begutachtung ist, befasst sich auch mit neuen Anforderungen an die Schweinehaltung. Diese beinhalten unter anderem bis zu 20 % mehr Platz, eine verpflichtende Klimatisierung sowie die Bereitstellung von Beschäftigungsmaterial.
Ab 2023 werden für Neu- und Umbauten von Ställen mit herkömmlichen Vollspaltenbuchten neue Anforderungen gültig, wodurch eine Umstellung auf artgerechtere Haltungsformen gefordert wird. Bis 2030 sollen über eine Million Schweine unter besseren Haltungsbedingungen leben. Fleisch von Schweinen aus Vollspaltenbuchten wird aus den Küchen und Kantinen von Behörden und Schulen verbannt und soll stattdessen aus Haltungen stammen, die mindestens 60 % mehr Platz sowie einen eingestreuten Liegebereich bieten.
Kritik und Forderungen
Zusätzlich betont der Bundesminister für Landwirtschaft, Norbert Totschnig, die Notwendigkeit der Planungssicherheit für die Betriebe und sichert ihnen Investitionsschutz im Tierschutzgesetz zu. Auch der Minister für Ernährung, Johannes Rauch, bezeichnet das Tierschutzpaket als großen Erfolg.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine tiergerechte Schweinehaltung basieren auf dem Tierschutzgesetz (TSchG) und der Tierschutzverordnung (TSchV). Halter sind verpflichtet, über die Bedürfnisse und das Verhalten ihrer Tiere gut informiert zu sein, was für eine artgerechte Behandlung entscheidend ist.
Zusammenfassend betrachtet zeigt der österreichische Weg, inspiriert durch das schwedische Modell, eine klare Tendenz hin zu mehr Tierschutz und einer verantwortungsvollen, nachhaltigen Tierhaltung mit dem Ziel, das Tierwohl zu schützen und gleichzeitig die Selbstversorgung zu sichern.
Für weitere Informationen über die Entwicklungen in der österreichischen Tierhaltung besuchen Sie die OTS, BMLUK und BLV.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Schweden, Schweden |
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