Österreich in der Energiekrise: Fossile Brennstoffe dominieren!

Österreich übernimmt seit 30. Mai 2025 fossile Brennstoffe zur Energieversorgung. Erneuerbare Energien decken nur 41 Prozent.
Österreich übernimmt seit 30. Mai 2025 fossile Brennstoffe zur Energieversorgung. Erneuerbare Energien decken nur 41 Prozent.

Österreich, Land - Österreich hat am 29. Mai 2025 seine rechnerische Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien ausgeschöpft. Seit dem 30. Mai 2025 ist das Land nun für den verbleibenden Jahresbedarf auf fossile Brennstoffe angewiesen, die nahezu vollständig importiert werden müssen. Diese Abhängigkeit von fossilen Energiequellen wird durch die laufenden Fortschritte im Bereich erneuerbare Energien nur bedingt gemildert, betont Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Derzeit deckt Österreich 41 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen, zu denen Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie und Biomasse zählen.

Die fossilen Brennstoffe machen hingegen 59 Prozent des Energiebedarfs aus. Dabei entfallen 35 Prozent auf Erdölprodukte, die den größten Anteil darstellen. Im Stromsektor erfreut sich Österreich jedoch einer positiven Entwicklung: Im Jahr 2024 exportierte das Land erstmals seit 2000 mehr Strom als es importierte. Diese Verbesserung ist auf eine günstige Wasserführung und den fortschreitenden Ausbau erneuerbarer Energiequellen zurückzuführen.

Wachstum der erneuerbaren Energien

Unter den erneuerbaren Energien zeigt die Photovoltaik das stärkste Wachstum. Im Jahr 2020 wurden 341 MW neue Photovoltaikanlagen installiert, während in den Jahren 2023 und 2024 jeweils über 2.200 MW hinzugekommen sind. Die gesamte installierte Photovoltaikleistung liegt mittlerweile bei knapp 9.000 MWp. Im Stromsektor stammen inzwischen 88 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen, vor allem Wasserkraft, Wind- und Solarenergie sowie Bioenergie.

Im Wärmebereich ist der Anteil erneuerbarer Energien bei etwa 40 Prozent. Dies wird hauptsächlich durch Biomasse sowie eine steigende Anzahl an Wärmepumpen erreicht. Im Verkehrssektor liegt der Anteil erneuerbarer Energien mit rund 13 Prozent am niedrigsten, wobei Biokraftstoffe und Elektromobilität die Hauptakteure sind. Laut dem Umweltbundesamt sind die wichtigsten erneuerbaren Energieträger in Österreich Wasserkraft und Windkraft. Letztere trägt knapp 10 Prozent zur Stromversorgung bei, während Wasserkraft mehr als die Hälfte des Strombedarfs deckt.

Ein Blick auf die Stromerzeugung

Der Erdgasanteil zur Stromproduktion bleibt konstant und ist wichtig für die Netzstabilität, wobei Steinkohle nur noch in industriellen Stromerzeugungsanlagen eingesetzt wird. Zudem sind die Stromimporte in den letzten Jahren zurückgegangen, von 12 Prozent im Jahr 2018 auf 3 Prozent im Jahr 2020, was auf die zunehmende Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen hindeutet. Dennoch stiegen die Strommarktpreise nach der Trennung der deutsch-österreichischen Preiszone Ende 2018 erheblich, was zu einem Anstieg der Preise auf das Dreifache zwischen Sommer 2021 und Februar 2022 führte.

Die Lage rund um die Energiekosten hat die Regierung veranlasst, Maßnahmen zur Entlastung von Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden einzuführen. Dazu gehören das Aussetzen der Ökostrompauschale, das Setzen des Förderbeitrags auf Null sowie die Senkung der Elektrizitäts- und Erdgasabgabe. Weitere Informationen zur Energieversorgung und aktuellen Entwicklungen finden sich auf der Website von Eurostat.

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Vorfall Umwelt
Ort Österreich, Land
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