Schulkinder in Bihar erkranken nach Verzehr von Schlange im Schulessen!

Mehr als hundert Schulkinder in Bihar, Indien, erkrankten nach dem Verzehr von Mahlzeiten mit Schlangenresten. Die NHRC fordert eine Untersuchung.
Mehr als hundert Schulkinder in Bihar, Indien, erkrankten nach dem Verzehr von Mahlzeiten mit Schlangenresten. Die NHRC fordert eine Untersuchung.

Mokama, Bihar, Indien - In der Stadt Mokama im Bundesstaat Bihar, Indien, sind mehr als hundert Schulkinder erkrankt, nachdem sie die Hinterlassenschaften einer toten Schlange in ihrem Mittagessen konsumiert hatten. Der Vorfall, der für massive Besorgnis sorgt, ereignete sich, als ein Koch das Essen servierte, nachdem er die tote Schlange entfernt hatte. Die Nationale Menschenrechtskommission Indiens (NHRC) hat bereits Maßnahmen ergriffen und fordert einen detaillierten Bericht von der Polizei sowie den örtlichen Behörden über die Umstände und den Gesundheitszustand der betroffenen Kinder.

Die Proteste der Eltern der erkrankten Kinder führten zu Straßenblockaden, die die Lage weiter zuspitzten. Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die ernsten Probleme der Lebensmittelsicherheit in Schulen, die von der Regierung betrieben werden. Diese Schulen bieten Kindern kostenloses Essen zur Unterstützung ihrer Bildung an, um die Unterernährung in der armen Region zu bekämpfen. Bihar gilt als einer der ärmsten Bundesstaaten Indiens und hat eine traurige Geschichte in Bezug auf Lebensmittelsicherheit. Im Jahr 2013 starben 23 Schulkinder nach dem Verzehr einer mit Pestiziden verunreinigten Mahlzeit im Bezirk Saran.

Forderungen nach Veränderungen

Die NHRC hat nicht nur einen Bericht gefordert, sondern auch eine umfassende Untersuchung durch die örtliche Regierung und Polizei angeregt. Diese Initiative soll klären, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um künftige Zwischenfälle dieser Art zu verhindern. Der Vorfall in Mokama stellt trotz der Fortschritte in der Lebensmittelsicherheit, die nach den vorherigen Tragödien erzielt wurden, einen deutlichen Rückschritt dar.

In vielen staatlichen Schulen in Indien ist dieses kostenlose Mittagessen entscheidend für die Bildung und das Wohl der Kinder, besonders in wirtschaftlich benachteiligten Regionen wie Bihar. Die indische Regierung hat in der Vergangenheit versucht, die Lebensmittelsicherheit in Schulen zu verbessern. Dennoch bleibt die Situation angespannt und kritisch, was beispielsweise das Vertrauen der Eltern betrifft.

Hintergrund der Ernährungssicherheit in Indien

Die Welthungerhilfe engagiert sich seit 1965 in Indien, um ausgegrenzte und arme Gemeinschaften zu mobilisieren und über ihre Rechte aufzuklären. Ihre Programme zur Bekämpfung von Hunger und Armut basieren auf vier Säulen der Ernährungssicherheit: Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, Zugang zu Nahrungsmitteln, optimale Gesundheits- und Hygienebedingungen und Stabilität dieser Faktoren. Diese Ansätze sind notwendig, um die Lebensmittelsituation vor Ort nachhaltig zu verbessern und eine Grundlage für gesunde Ernährung zu schaffen.

Im Kontext der aktuellen Ereignisse hebt die Situation in Mokama die dringende Notwendigkeit weiterer Anstrengungen zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit in Indien hervor. Initiativen wie die Unterstützung von Kleinbauern und die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft sind entscheidend, um die Nahrungsmittelversorgung zu sichern und gegen zukünftige Katastrophen gewappnet zu sein.

Indien hat in der Vergangenheit bereits tragische Lektionen gelernt, und der Vorfall in Mokama könnte ein weiterer Weckruf für umfassendere Reformen im Bildungssystem und in der Lebensmittelsicherheit sein.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Ereignissen in Indien siehe Krone, ORF und für kontextuelle Hintergründe Global Hunger Index.

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Ort Mokama, Bihar, Indien
Quellen