Schock in der Slowakei: Bärenfleisch künftig auf dem Speiseplan!

Liptovsky Mikulas, Slowakei - Die slowakische Regierung plant, erlegte Bären für den menschlichen Verzehr anzubieten. In einer Ankündigung von Umwelt-Staatssekretär Filip Kuffa wurde die bisherige Entsorgung erlegter Braunbären kritisiert, und es wurde erklärt, dass jedes erlegte Tier, das spezifische Bedingungen erfüllt, zum Verzehr freigegeben wird. Zur Umsetzung dieses Vorhabens werden Lizenzen für den Weiterverkauf von Bärenfleisch an Gastronomiebetriebe ausgegeben. Händler müssen zudem Zertifikate beantragen, um die legale Erlegung der Tiere zu bestätigen, berichtet vienna.at.
Die Diskussion um den Umgang mit den Braunbären wird durch die steigenden Angriffszahlen untermauert. In den letzten Monaten wurden in der Slowakei 16 Bären innerhalb von nur 17 Tagen getötet, während neue Regelungen durch die Regierung unter Robert Fico den Abschuss von Bären erleichtern. Diese Entwicklungen sind als Reaktion auf zunehmende Angst in der Bevölkerung zu sehen, nachdem mehrere Menschen, darunter Tomas Mozol, der beim Wandern von einem Bären angegriffen wurde, im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ficos Regierung hat sich auch über die Aufklärung über den sicheren Umgang mit Bären lustig gemacht. In Umfragen halten über zwei Drittel der Befragten Bären für eine große Gefahr, wie tagesschau.de berichtet.
Kritik und Unterstützung der Abschusspläne
Umweltminister Tomas Taraba hat die Untätigkeit des Staates in der Vergangenheit kritisiert und betont, dass die Sicherheit der Bürger oberste Priorität habe. Gleichzeitig widersprechen Umweltexperten der Auffassung, dass eine Überpopulation von Bären vorliege, und halten die Stabilität der Zahl von rund 1.300 Tieren für gesichert. Auch illegaler Umgang mit Müll und Köderstellen wird als Problem genannt. Während die Regierung das Thema Bären als politischen Aufhänger nutzt, gab es bereits mehrere tödliche Zusammenstöße zwischen Bären und Menschen. Jüngster Vorfall war der schwer verletzte 49-Jährige, der von einer Bärin angegriffen wurde. Filip Kuffa ist ein Befürworter der Abschusspläne und möchte, dass die Bärenpopulation strenger kontrolliert wird.
Auf internationaler Ebene wird der Schutz der Braunbären ebenfalls thematisiert. In vielen europäischen Ländern, insbesondere im Balkanraum, werden Maßnahmen ergriffen, um die Koexistenz von Mensch und Bär zu fördern. Solche Maßnahmen fördern nicht nur den Umweltschutz, sondern auch das Bewusstsein und Interesse an großen Beutegreifern. Beispielsweise hat die Organisation EuroNatur in den letzten 20 Jahren das Management von Bärenpopulationen in Europa erheblich verbessert. Umweltbildungsprojekte und kontinuierliche Anpassungen der Managementstrategien sind der Schlüssel, um ein harmonisches Zusammenleben zwischen Menschen und Bären zu erreichen, berichtet euroNatur.
Die Diskussion um den Bären in der Slowakei zeigt, wie stark Umweltschutz und menschliche Sicherheit miteinander verknüpft sind. Während das Verzehren von Bärenfleisch von der Regierung gefördert wird, bleibt die Frage bestehen, wie es gelingen kann, Menschen vor Bärenangriffen zu schützen und gleichzeitig den natürlichen Lebensraum der Tiere zu bewahren.
Details | |
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Vorfall | Menschenhandel |
Ursache | Bärenangriff |
Ort | Liptovsky Mikulas, Slowakei |
Verletzte | 1 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |