Saisoniere im Tourismus: Veit fordert dringend mehr Arbeitskräfte!
Österreich - Die dringliche Debatte um die Personalnot in der österreichischen Tourismusbranche hat an Intensität zugenommen. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Saison zeigt sich der Druck auf die Regierung, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der Präsident der österreichischen Hotelvereinigung, Walter Veit, äußerte nun die Notwendigkeit, die Saisonnier-Kontingente von 4.985 auf 5.500 zu erhöhen und zusätzlich ein Westbalkan-Kontingent von 2.500 Arbeitsplätzen einzuführen. „Diese Maßnahmen sind absolut richtig und unverzichtbar“, so Veit. Die Sorge um eine unzureichende Anzahl an Arbeitskräften wird durch die Zahl der offenen Stellen unterstrichen, die die offiziellen Statistiken übersteigt, wie OTS berichtet.
Veit betont, dass die positiven Effekte der Tourismusbranche weitreichend sind und auch andere Wirtschaftssegmente wie Handel, Gewerbe und Transport fördern. Umso wichtiger sei die rasche Entbürokratisierung und Vereinfachung der Kontingentvergabe. Diese Forderung wird jedoch von Teilen der Opposition kritisiert, was Veit nicht nachvollziehen kann. Er weist darauf hin, dass in den letzten zehn Jahren keine Partei signifikante Erleichterungen für den Faktor Arbeit geschaffen hat.
Fachkräftemangel und Attraktivität der Berufe
Der Saisonstart bringt das Thema Personalmangel in Gastronomie und Hotellerie erneut in den Fokus. Wirtschaftsminister Martin Kocher kündigte bereits im Mai 2024 die Erhöhung des Saisonarbeiter:innen-Kontingents um 200 Arbeitskräfte aus dem Ausland an, was jedoch von Berend Tusch, Fachbereichsleiter Tourismus bei der Gewerkschaft vida, als unzureichend kritisiert wird. Tusch fordert, die Berufe im Tourismus nachhaltiger und attraktiver zu gestalten, anstatt sich nur auf die Erhöhung des Kontingents zu verlassen. Er hebt hervor, dass es in Österreich genügend Arbeitssuchende gibt, die bereit seien, in die Branche zurückzukehren. Zudem fordert er ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und hebt die Notwendigkeit von angemessenen Löhnen und stabilen Arbeitsverhältnissen hervor. In vielen Fällen verlassen Arbeitskräfte die Branche aufgrund ungünstiger Bedingungen, was die Dringlichkeit von Reformen unterstreicht, wie vida anmerkt.
Um die volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in Österreich zu verstehen, sind umfassende Daten und Statistiken erforderlich. Die jährliche Erhebung der wichtigsten Tourismus- und Freizeitwirtschaftsdaten ermöglicht einen Gesamtüberblick, der hinsichtlich der Arbeitsmarktlage von großer Bedeutung ist. Die aktuelle Ausgabe 2025 der Studie „Tourismus und Freizeitwirtschaft in Zahlen“ beleuchtet die Entwicklungen von 2012 bis 2025 und bietet wertvolle Einblicke, die sowohl auf österreichische als auch internationale Trends eingehen. Die WKO fasst diese Statistiken zusammen und spricht damit besonders die Herausforderungen und Chancen an, mit denen die Branche konfrontiert ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kommende touristische Saison sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt. Während die Erhöhung der Saisonnier-Kontingente wichtige Schritte sind, sind langfristige Lösungen für den Fachkräftemangel und die Attraktivität des Sektors unumgänglich.
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