S-Bahn-Sperre in Wien: Pendler müssen wochenlang umsteigen!

Hernals, Wien, Österreich - Ab kommender Woche wird der Bahnverkehr zwischen Hernals und Handelskai auf der S-Bahnlinie S45 für etwa sechs Wochen unterbrochen. Grund dafür sind umfangreiche Gleisarbeiten, die von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) durchgeführt werden. Die Sanierungsarbeiten sind notwendig, um die Infrastruktur der S-Bahn zu verbessern und können nicht im laufenden Betrieb vorgenommen werden. Dies berichtet Kosmo.

Die Bauarbeiten gliedern sich in zwei Phasen. Die erste Phase beginnt am 28. April und endet am 12. Juni, in der Zeit werden zwischen Hernals und Handelskai keine Züge fahren. In der zweiten Phase, vom 12. bis 23. Juni, ist lediglich der Abschnitt Heiligenstadt bis Handelskai betroffen. Während der Bauarbeiten werden die Gleis- und Weichenanlagen sowie der Gleisunterbau erneuert.

Ersatzverkehr und verlängerte Fahrzeiten

Für die Pendler bedeutet dies, dass ein Ersatzbusverkehr eingerichtet wird, der im Takt von fünf bis 15 Minuten verkehrt, abhängig vom Wochentag und der Uhrzeit. Die Fahrzeit wird sich um etwa 20 Minuten im Vergleich zur regulären Zugverbindung verlängern. Der reguläre Bahnbetrieb soll Ende Juni, nach Abschluss der Arbeiten, wieder aufgenommen werden.

Bereits in Sommer 2023 gab es ähnliche Einschränkungen, bei denen ebenfalls Ersatzbusse und verlängerte Fahrzeiten in Anspruch genommen werden mussten. Fahrgastvertreter kritisieren die wiederkehrenden Einschränkungen, erkennen jedoch die Notwendigkeit der umfangreichen Arbeiten an der Infrastruktur.

Teil eines größeren Modernisierungsprogramms

Die Sperre auf der S45 ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms im Wiener S-Bahn-Netz. Weitere Sanierungsarbeiten sind bereits für 2025 geplant und betreffen stark frequentierte Strecken. Pendler in mehreren Wiener Bezirken müssen sich auf längere Ausfälle und den Einsatz von Ersatzverkehren einstellen, was die Mobilität in der Region beeinträchtigen wird.

Außerdem sind Arbeiten auf der neuen Westbahnstrecke zwischen Wien, Tullnerfeld und St. Pölten geplant. Dies betrifft auch die Linien S80, S50, CJX5, REX50, REX51, R40, S40 und S4.

Im Kontext der infrastrukturellen Herausforderungen plant auch die Deutsche Bahn ein umfassendes Sanierungsprogramm, das bis Ende 2027 Investitionen in Höhe von 53 Milliarden Euro vorsieht. Dieses Programm zielt auf die Verbesserung der Schieneninfrastruktur ab und umfasst unter anderem 8 Milliarden Euro für Generalsanierungen und Maßnahmen zur Intensivierung der klassischen Instandhaltung. Deutsche Bahn berichtet, dass die geplanten Maßnahmen zur Modernisierung bestehender Infrastruktur, Bau von Hochleistungskorridoren und die kundenfreundliche Gestaltung von 400 Bahnhöfen beitragen sollen.

Die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen zielt darauf ab, die Leistungsfähigkeit des Schienennetzes innerhalb von drei Jahren zurückzugewinnen und die Grundlage für zukünftiges Wachstum zu schaffen. Angesichts der aktuellen Bauarbeiten und der bevorstehenden Modernisierungen wird deutlich, dass die Qualität der Schieneninfrastruktur in beiden Ländern stark im Fokus steht.