Rewe-Chef fordert Liberalisierung: Offen zur Geschäfte!

Rewe-Chef Marcel Haraszti fordert am 2. Dezember 2024 eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten in Österreich.
Rewe-Chef Marcel Haraszti fordert am 2. Dezember 2024 eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten in Österreich.

Wiener Neudorf, Österreich - Der Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti fordert eine drastische Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten in Österreich. Aktuell dürfen Geschäfte zwischen Montag und Samstag maximal 72 Stunden geöffnet sein, Haraszti möchte diesen Rahmen auf 80 Stunden erweitern, um besser auf das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden eingehen zu können. Bereits bei einem früheren Vorstoß hatte er betont, dass die Regelung des Öffnungszeitengesetzes „nostalgisch“ sei. Obwohl er gegen eine generelle Sonntagsöffnung ist, plädiert er für mehr Flexibilität, insbesondere für Selbstbedienungsboxen in unterversorgten Gemeinden. Diese Boxen könnten in ländlichen Regionen, wo es nur begrenzten Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten gibt, eine Lösung darstellen, wie Kleine Zeitung berichtete.

Haraszti äußerte auch seine Kritik an der gesellschaftlichen Wahrnehmung des Handels, der seiner Meinung nach oft ungerechtfertigt negativ bewertet wird. Er betont die Rolle des Handels als Motor für Arbeitsplätze in Österreich, wo derzeit etwa 47.000 Menschen bei Rewe beschäftigt sind. Das Unternehmen habe im vorherigen Jahr einen Umsatz von 10,45 Milliarden Euro erzielt und ein Umsatzplus von 9,6 Prozent verzeichnet. Dennoch steht Rewe im starken Wettbewerb mit anderen Handelsunternehmen wie Spar, das aktuell einen höheren Marktanteil hat, wie Krone feststellte.

Veränderungen im Filialbetrieb

Im Zuge der Betriebsstrategie hat Rewe im Vorjahr 41 nicht rentable Billa-Filialen geschlossen und plant, bis Ende 2026 etwa 100 Filialen von selbstständigen Kaufleuten führen zu lassen. Zudem wird der Aktionsanteil im Sortiment durch zahlreiche Preisreduktionen und Rabatte ausgebaut, um dem Preisdruck aufgrund der Inflation entgegenzuwirken. Haraszti lehnt jedoch eine drastische Reduktion der Aktionen ab und sieht einen stabilen Markt für Eigenmarken, dessen Anteil auf 32 Prozent gestiegen ist. Die gute Umsatzentwicklung unterstreicht die Notwendigkeit von Anpassungen in der Handelsstrategie, um im hart umkämpften Lebensmittelmarkt konkurrenzfähig zu bleiben.

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Ort Wiener Neudorf, Österreich
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