Rauchen stoppen: Neue Studie zeigt Lücken in der Ärzteberatung auf!

APA Pressezentrum, Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich - Knapp jeder vierte Österreicher und fast jede fünfte Österreicherin raucht täglich Tabakzigaretten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Nikotin Instituts Wien, die sich mit Nikotinsucht und den Empfehlungen von Allgemeinmedizinern zur Rauchentwöhnung beschäftigt. Wie ots.at berichtet, sind Hausärzte für viele Raucher die erste Anlaufstelle beim Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören. Der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman, und der Public Health-Experte Prof. Dr. Heino Stöver werden in einem Pressegespräch am 27. Mai 2025 über die Ergebnisse diskutieren.
Die Studie zeigt auf, dass es erhebliche Informationslücken gibt, sowohl bei den Empfehlungen der Ärzte als auch bei den Bedürfnissen der Patienten. Prof. Dr. Stöver, der als Berater für Organisationen wie die WHO tätig ist, wird ebenfalls die aktuellen Diskussionen in Deutschland und auf EU-Ebene thematisieren. Ein Live-Stream des Pressegesprächs wird aus dem APA-Pressezentrum angeboten.
Herausforderungen beim Rauchstopp
Die Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, ist oft eine der größten Herausforderungen für Betroffene. Laut apotheken-umschau.de sind Raucher sowohl psychisch als auch körperlich abhängig, was mit verschiedenen Entzugssymptomen einhergeht. Dazu zählen Reizbarkeit, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen. Die Rückfallquote ist alarmierend: Nur 3-7 % derjenigen, die ohne Unterstützung aufhören, bleiben nach einem Jahr rauchfrei.
Um den Rauchstopp zu erleichtern, ist eine Kombination aus verschiedenen unterstützenden Maßnahmen empfehlenswert. Telefonberatungen, Raucherentwöhnungsprogramme und Verhaltenstherapien können in der Phase des Aufhörens helfen. Nikotinersatztherapien, wie Pflaster, Kaugummis oder Mundsprays, bieten eine Möglichkeit, die körperlichen Symptome während des Entzugs zu lindern, da sie reines Nikotin ohne die schädlichen Stoffe aus Zigaretten enthalten.
Medikamentöse Unterstützung
Zusätzlich zu Nikotinersatzpräparaten werden auch spezielle Medikamente zur Unterstützung beim Rauchstopp eingesetzt. Dazu zählen Vareniclin, Bupropion und Cytisin. Bupropion, ein Antidepressivum, verringert das Verlangen nach Nikotin und sollte ideally 1-2 Wochen vor dem geplanten Rauchstopp eingenommen werden. Vareniclin dockt an die Nikotinrezeptoren im Gehirn an, hat jedoch derzeit Versorgungsschwierigkeiten. Cytisin, welches bei den meisten Apothekern derzeit nur eingeschränkt verfügbar ist, zeigt ebenfalls positive Effekte, hat jedoch mögliche Nebenwirkungen wie Veränderungen des Appetits und Gewichtszunahme.
Die Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung hat sich als besonders effektiv erwiesen. Die Auswahl des passenden Medikaments sollte individuell betrachtet werden, da Nebenwirkungen und Patientenpräferenzen zu berücksichtigen sind.
Nikotinsucht als Krankheit
Die Nikotinsucht wird von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als Krankheit betrachtet, in Deutschland ist dies jedoch noch nicht vollzogen. Laut aerzteblatt.de ist die Anerkennung der Nikotinabhängigkeit als ernsthaftes Gesundheitsproblem dringend erforderlich. Raucher sterben im Durchschnitt 15 Jahre früher als Nichtraucher, was die schädlichen Folgen des Tabakkonsums unterstreicht. Auch die Kosten für Folgeschäden, die den Staat jährlich mit 17 Milliarden Euro belasten, sorgen für Diskussionen über geeignete Maßnahmen zur Behandlung und Prävention.
Die Bundesärztekammer fordert die Anerkennung der Nikotinabhängigkeit als Krankheit und eine Stärkung der Raucherberatung. Aktuell haben weniger als 20 % der Raucher, die versuchen aufzuhören, ärztliche Unterstützung in Anspruch genommen. Die BÄK setzt sich dafür ein, dass Ärzte besser geschult werden, um ihren Patienten bei der Bewältigung der Sucht zu helfen. Ein neues Qualifikationsprogramm zur „Ärztlichen Tabakentwöhnung“ ist bereits in Arbeit.
Details | |
---|---|
Vorfall | Gesundheitskrise |
Ort | APA Pressezentrum, Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich |
Quellen |