Bye-Bye Penny: USA stoppen Produktion der Ein-Cent-Münze!

Die USA stellen 2026 die Produktion von Ein-Cent-Münzen ein. Grund sind gestiegene Produktionskosten und Einsparungen.
Die USA stellen 2026 die Produktion von Ein-Cent-Münzen ein. Grund sind gestiegene Produktionskosten und Einsparungen.

Tallinn, Estland - Die USA haben offiziell die Produktion der Ein-Cent-Münze, bekannt als Penny, eingestellt. Nach über 230 Jahren wird die letzte Bestellung für Penny-Rohlinge noch in diesem Monat aufgegeben. Ab Anfang 2026 werden keine neuen Pennys mehr auf dem Markt erhältlich sein, wie die Finanzbehörde am Donnerstag bekanntgab. Diese Entscheidung basiert auf den drastisch gestiegenen Produktionskosten, die sich von 1,3 Cent auf 3,69 Cent pro Münze erhöht haben.

Die Regierung rechnet mit jährlichen Einsparungen von etwa 56 Millionen Dollar (49,47 Millionen Euro), die aus der Einstellung der Penny-Produktion resultieren. Präsident Donald Trump hatte bereits im Februar 2023 seinen Finanzminister angewiesen, die Herstellung der Münze zu stoppen. Im Rahmen dieser Änderung sollen Bargeldtransaktionen künftig auf die nächsten fünf-Cent-Beträge aufgerundet werden, was erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr haben könnte. Aktuell sind etwa 114 Milliarden Pennys im Umlauf.

Ein historischer Schritt

Der Penny wurde erstmals 1793 ausgegeben und zeigt seit 1909 das Porträt von Präsident Abraham Lincoln. Die Abschaffung der Münze spiegelt eine wachsende Problematik wider, die nicht nur die USA betrifft. Auch in Europa steht die Ein-Cent-Münze in der Kritik; insbesondere Länder wie Finnland haben sie faktisch aus dem Verkehr gezogen. Ein weiteres Beispiel ist Deutschland, wo das Nationale Bargeldforum im März 2025 für das Runden von Barzahlungen auf die nächsten fünf Euro-Cent plädiert hat. Dieses Forum wurde 2024 auf Initiative der Deutschen Bundesbank gegründet und vereint Vertreter der Kreditwirtschaft, des Einzelhandels, des Verbraucherschutzes und der Automatenbetreiber.

Die Diskussion um die Bedeutung und den Nutzen von Kleinstbeträgen in der Wirtschaft wird durch die aktuelle Inflationsthematik weiter angeheizt. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), präsentierte in einem Vortrag im November 2022 die Herausforderungen der Inflation im Euroraum, die im Oktober 2022 erstmals zweistellige Werte erreichte. In Estland stieg die Inflation sogar auf bis zu 25 %, was zeigt, wie stark externe Schocks, wie der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise, die Wirtschaft und das Konsumverhalten beeinflussen.

Ökonomische Auswirkungen

Die steigenden Produktionskosten und die Abschaffung des Pennys sind Teil größerer wirtschaftlicher Trends, die sowohl in den USA als auch in Europa zu beobachten sind. Die EZB hat die Zinssätze um 200 Basispunkte erhöht und plant weitere Anhebungen, um Preisstabilität zu gewährleisten. Lagarde hebt hervor, dass die Geldpolitik konsequent und klar sein muss, um effektive Maßnahmen gegen die Inflation zu ergreifen.

Beobachtungen deuten darauf hin, dass die bevorstehenden strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft durch unterschiedliche Faktoren wie pandemiebedingte Lockdowns und Lieferkettenengpässe die Inflation weiter anheizen könnten. Die Zentralbanken müssen darauf achten, dass die Inflationserwartungen stabil bleiben, um eine mögliche Lohn-Preis-Spirale zu vermeiden.

Die Entscheidung der USA, die Penny-Produktion einzustellen, ist somit nicht nur ein nationales, sondern auch ein globales Signal für den Umgang mit Bargeld in der Zukunft.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache steigende Produktionskosten
Ort Tallinn, Estland
Quellen