Randalierer aus Graz: Sturm-Fans nach brutaler Attacke auf Rapid-Anhänger festgenommen

Zwei SK Sturm-Fans angeklagt nach Angriff auf Rapid-Anhängerin. Vorfall im April 2025 in Graz; Anklage wegen schweren Raubes.
Zwei SK Sturm-Fans angeklagt nach Angriff auf Rapid-Anhängerin. Vorfall im April 2025 in Graz; Anklage wegen schweren Raubes.

Merkur-Arena, Graz, Österreich - Nach einem Bundesliga-Spiel zwischen SK Sturm Graz und SK Rapid Wien am 4. April 2025 kam es in der Tiefgarage der Merkur-Arena zu einem brutalen Übergriff, der nun rechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Zwei Fans des SK Sturm, ein 21-Jähriger und ein 27-Jähriger, wurden wegen schweren Raubes angeklagt, nachdem sie eine Gruppe von Rapid-Fans attackiert hatten. Dies berichtet Krone.

Bei dem Vorfall wurde eine 21-jährige Frau aus Niederösterreich verletzt, als sie sich weigerte, ihren Fanschal herauszugeben. Laut der Anklage sollen die Angreifer, die vermummt waren, die Rapid-Fans zunächst angepöbelt haben, bevor es zu körperlichen Übergriffen kam. Die Frau erlitt einen Nasenbeinbruch, als der 21-Jährige sie ins Gesicht schlug. Auch ihre Begleiter wurden verletzt. Die beiden Männer sitzen seit dem 8. und 12. Mai in Untersuchungshaft und bestreiten weitestgehend die Vorwürfe des schweren Raubes.

Ermittlungen und Festnahmen

Erste Ermittlungen wurden von der Einsatzgruppe „SGS – Szenetypische Gewalt Sport“ des Kriminalreferats Graz übernommen. Diese identifizierten die beiden Männer als Hauptverdächtige und führten zu deren Festnahmen. Der 21-Jährige wurde am 8. Mai in die Justizanstalt Jakomini eingeliefert, wobei er teilweise geständig ist. Der 27-Jährige folgte am 12. Mai und hat die Vorwürfe bisher bestritten. Die Ermittlungen zur genauen Tat sollten klären, ob ein geplanter Übergriff vorlag oder es sich um eine nicht vorausgeplante Auseinandersetzung handelte, wie die Anwälte der Verdächtigen argumentieren. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Anklage erhoben, jedoch ist diese noch nicht rechtskräftig. Ein Verhandlungstermin steht daher noch aus.

Der Vorfall ist nicht isoliert, sondern reiht sich in ein längeres Muster von Gewalt und Auseinandersetzungen innerhalb der Fankultur. Laut Deutschlandfunk ist ein wachsendes Problem im Fußball, dass viele Fans aus Konkurrenz und Leidenschaft heraus in Konflikte geraten. Extremere Ausschreitungen sind oft das Resultat von provokanten Verhaltensweisen und verbalen Provokationen, wie sie auch im aktuellen Fall vorkamen.

Kontext der Fankultur

Zahlreiche Vorfälle in der Vergangenheit, wie etwa beim Rheinischen Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln, zeigen, dass die Gewaltbereitschaft unter Anhängern kein neues Phänomen im Fußball ist. Der DFB verurteilt häufig entsprechende Ausschreitungen, und ordnet Strafen gegen die Vereine an, was zu einem Spannungsfeld rund um die Fankultur und deren Einfluss auf den Sport führt.

Die Täter in Graz sind ein Beispiel für die Schattenseiten dieser Fankultur, die immer wieder zu Verletzungen und rechtlichen Konsequenzen führt. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, einen Umgang zu finden mit der Aggressivität im Sport und deren Ursachen aufzuarbeiten. Die Verflechtungen zwischen der Fankultur, Gewalt und den damit verbundenen Konsequenzen sind ein eingehendes Thema, das auch künftig intensiv diskutiert werden muss, um die Lage nachhaltig zu verbessern und zu deeskalieren.

In diesem Sinne bleibt es abzuwarten, ob weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Fan-Gewalt ergriffen werden und wie die rechtlichen Auseinandersetzungen im Fall der beiden Fans von Sturm Graz ausgehen werden. Der Ausgang des Verfahrens könnte auch wegweisend für zukünftige Fälle von Fan-Ausschreitungen sein, die den Fußball und seine Kultur betreffen.

Details
Vorfall Raub,Körperverletzung
Ursache verbale Provokationen
Ort Merkur-Arena, Graz, Österreich
Verletzte 4
Festnahmen 2
Quellen