Pionierin der Elementarpädagogik: Heidemarie Lex-Nalis und ihr Erbe

Am 28. Mai 2025 jährt sich der 75. Geburtstag der Pionierin der Elementarpädagogik, Heidemarie Lex-Nalis, die für hohe Bildungsstandards kämpfte.
Am 28. Mai 2025 jährt sich der 75. Geburtstag der Pionierin der Elementarpädagogik, Heidemarie Lex-Nalis, die für hohe Bildungsstandards kämpfte.

Wien, Österreich - Am 28. Mai 2025 wäre Heidemarie Lex-Nalis 75 Jahre alt geworden. Die 1950 geborene Pionierin der Elementarpädagogik setzt bis heute Maßstäbe in der frühkindlichen Bildung in Österreich. Bekannt für ihr Engagement, insbesondere für die Aus- und Weiterbildung von PädagogInnen, hat sie sich einen Platz in der Geschichte der österreichischen Bildungslandschaft erobert. Lex-Nalis war Mitbegründerin des Netzwerks „Plattform EduCare“, das sich für einheitliche und verbesserte Rahmenbedingungen im Kindergarten starkmachte. Bildungsstadträtin Bettina Emmerling würdigte ihren erheblichen Beitrag zur Elementarbildung und bezeichnete sie als Vorreiterin in diesem Gebiet. Wien.gv.at berichtet, dass Lex-Nalis als Direktorin der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in der Ettenreichgasse tätig war und für ihre Verdienste um die Stadt Wien die Otto-Glöckel-Medaille erhielt.

Die Wurzeln von Heidemarie Lex-Nalis liegen in Spittal an der Drau, wo sie als Tochter von Josef und Johanna Oberrauter geboren wurde. Ihre Mutter, eine Mundartdichterin und SPÖ-Gemeinderätin, prägte Lex-Nalis bereits früh. Nach ihrer Ausbildung zur Kindergartenpädagogin in Klagenfurt wurde sie zur ersten Frau in Österreich, die die Berufsreifeprüfung an der Universität Wien ablegte. Ihre akademische Laufbahn führte sie weiter zu einem Magisterstudium in Wirtschaftswissenschaften und Soziologie an der Johannes-Kepler-Universität sowie zu einer Promotion in Sozialpädagogik und Sozialpsychologie an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Diese Grundsteine legten den Ursprung für ihre beeindruckende Berufslaufbahn, die 1968 begann, als sie als Kindergarten- und Hortpädagogin in Wien arbeitete. Austria-Forum hebt hervor, dass Lex-Nalis sich auch in der fachlichen Ausbildung beruflich stark engagierte, unter anderem als Lehrerin für Praxis, Didaktik sowie Heil- und Sonderpädagogik.

Engagement für Elementarpädagogik

Lex-Nalis war nicht nur eine Lehrerin, sondern auch eine Innovatorin. Ihr Wirken an verschiedenen Bildungseinrichtungen, sowohl im Inland als auch im Ausland, zeigt ihr Engagement für die Elementarpädagogik. Von 1984 bis 1993 war sie Lehrerin an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Wien und übernahm von 1993 bis 2003 die Leitung dieser Instituition. Neben ihrer Tätigkeit in der Elementarpädagogik war sie auch Fachbereichsleiterin beim PSD-Psychosoziale Dienste Wien, wo sie in der Beratung, Aus- und Weiterbildung für Menschen mit Behinderungen tätig war, und sich für das Wohlergehen dieser Zielgruppen einsetzte.

Ein zentrales Anliegen von Heidemarie Lex-Nalis war die Schaffung besserer Rahmenbedingungen in der frühkindlichen Bildung. Die ersten Bildungsjahre sind entscheidend für den späteren Bildungs- und Berufserfolg eines Kindes. Empirische Bildungsforschung zeigt, dass Modelle in der Elementarstufe volkswirtschaftlich große Effekte haben. Dazu kommt, dass die österreichische Gesetzgebung im Bereich der Elementarpädagogik den Ländern obliegt, die die Rahmenbedingungen sowie die Finanzierung regeln. Bmb.gv.at erklärt, dass der Bund seit 2008 in den Ausbau der elementaren Bildungseinrichtungen investiert und ein verpflichtendes beitragsfreies Kindergartenjahr eingeführt hat.

Lex-Nalis‘ Engagement wird weiterhin gewürdigt, etwa durch die Stiftungen von Preisen für hervorragende Leistungen im Bereich der Elementarpädagogik, die nach ihr benannt sind. Ihre Vision und ihr Einsatz wirken bis heute nach und prägen die Zukunft der Elementarpädagogik in Österreich.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Wien, Österreich
Quellen