Österreichs E-Commerce boomt: 249.000 Jobs und steigende Umsätze!

Vienna, Österreich - In Österreich sind derzeit etwa 249.000 Arbeitsplätze im Bereich des E-Commerce angesiedelt, wie vienna.at berichtet. Diese Zahl umfasst 46.600 direkte Beschäftigte in Onlinehändlern sowie rund 202.400 indirekt Beschäftigte in wichtigen vorgelagerten Berufen, darunter Logistik, IT, Marketing und Zahlungsdienstleistungen. Diese Entwicklungen zeigen die Bedeutung des Onlinehandels für den österreichischen Arbeitsmarkt.
Die Studienlage hinsichtlich des E-Commerce in Österreich ist vielversprechend. Laut einer Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts Eco Austria, die im Auftrag von Amazon durchgeführt wurde, erzielten Unternehmen im Jahr 2023 Umsätze von 57,9 Milliarden Euro über digitale Vertriebskanäle. Der Anteil des E-Commerce am Gesamtumsatz österreichischer Unternehmen stieg von 5,3 Prozent im Jahr 2021 auf 7,3 Prozent im Jahr 2023 und liegt damit erstmals über dem Durchschnitt der EU-27.
Wachstum und Potenzial im E-Commerce
Eco Austria weist auf eine „Nachholbewegung in Richtung stärker digitalisierter Marktsegmente“ hin, die in Österreich stattfindet. Im Vergleich zu Ländern wie Irland, Schweden, Zypern und Belgien wird deutlich, dass weiterhin Potenzial für die Digitalisierung vorhanden ist. Der direkte Beitrag des E-Commerce zur österreichischen Wertschöpfung beläuft sich auf geschätzte 4,3 Milliarden Euro, während der indirekte Beitrag auf 8,8 Milliarden Euro geschätzt wird.
Der Staatssekretär für Digitalisierung, Alexander Pröll, betont die großen Chancen, die die Digitalisierung für kleine und mittlere Unternehmen bietet. Dies unterstreicht die Relevanz des E-Commerce für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Trends im Konsumverhalten
Die 15. Ausgabe der bundesweiten E-Commerce-Studie Österreich 2024, unter der Federführung der KMU Forschung Austria und im Auftrag des Handelsverbandes, bietet Einblicke in die Veränderungen des Konsumverhaltens. Die Studie, die von Mai 2023 bis April 2024 durchgeführt wurde, zeigt, dass der Mobile Commerce um 36 % wächst und das Smartphone zunehmend als dominierender Bestellkanal fungiert. Allerdings sind die gesamten Ausgaben im österreichischen Onlinehandel moderat auf 10,6 Milliarden Euro gestiegen, was einem Anstieg von 5 % entspricht.
Im Gegensatz zu den Wachstumszahlen im Mobile Commerce verzeichnen andere Bereiche Rückgänge. Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben im Distanzhandel sanken im vergangenen Jahr um 9 %. Gleichzeitig haben sich die Käuferzahlen um 5 % erhöht, was zeigt, dass trotz weniger Ausgaben mehr Menschen online einkaufen.
Rückgang der Retouren und Umweltbewusstsein
Eine interessante Entwicklung ist der Rückgang der Retourenquote, die von 44 % auf 38 % gesunken ist. Im Bekleidungssektor stieg sie hingegen von 43 % auf 47 %. Als Gründe für den Rückgang der Retouren werden bessere Produktdaten, ein nachhaltigeres Kundenverhalten, schnellere Lieferzeiten und ehrliche Lieferinformationen genannt. Die Kaufkraftabflüsse ins Ausland haben sich ebenfalls reduziert, von 54 % auf 51 %.
Die Studie zeigt ebenfalls, dass die Bereitschaft der Konsumenten, umweltfreundliche Produkte zu kaufen, von 65 % im Vorjahr auf 47 % gesunken ist. Inflationsbedingte Faktoren scheinen das umweltbewusste Kaufverhalten der Verbraucher negativ zu beeinflussen.
Insgesamt präsentiert sich der E-Commerce in Österreich als dynamischer Sektor mit zahlreichen Wachstumschancen, aber auch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die Entwicklungen in den nächsten Jahren werden zeigen, wie Unternehmen auf die Trends reagieren und welche Rolle die Digitalisierung in der wirtschaftlichen Zukunft des Landes spielen wird.
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Ort | Vienna, Österreich |
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