Österreichs Handel boomt: USA als Schlüsselpartner für Investitionen!

Österreich, Europa - Am 4. Juni 2025 wurde eine umfassende Studie über die transatlantischen Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den USA von AmCham und Accenture präsentiert. Diese Arbeit wurde in Kooperation mit dem renommierten Wirtschaftsforschungsinstitut Economica erstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die USA nicht nur ein Absatzmarkt, sondern auch ein bedeutender Investitionsmarkt für Österreich sind. Der Exportmarkt in die USA wuchs im Jahr 2024, und US-Unternehmen machten 2,5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Österreich aus. Die USA bleiben damit der zweitgrößte Handelspartner des Landes.
Das Exportvolumen nach den USA stieg von 14,7 Milliarden Euro im Vorjahr auf 16,2 Milliarden Euro. Dies führt zu einem Anstieg des US-Anteils an allen österreichischen Exporten von 7,4 % auf 8,5 %. Seit mehr als 20 Jahren verzeichnet Österreich zudem eine positive Handelsbilanz mit einem Überschuss von 8,5 Milliarden Euro. Besonders erwähnenswert ist der Anstieg des Exports von Dienstleistungen, der von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2024 kletterte.
Handelsbilanz und Investitionen
Die Studie verdeutlicht jedoch auch, dass Österreich im Bereich Dienstleistungen ein Handelsbilanzdefizit aufweist, vor allem aufgrund der US-Exporte in Finanzdienstleistungen sowie Rechts- und Wirtschaftsdienste. Österreichische Konzerne investierten im Jahr 2024 beeindruckende 23,7 Milliarden Euro in die USA. Gleichzeitig belaufen sich die Bestände ausländischer Direktinvestitionen (FDI) aus den USA in Österreich auf 16,8 Milliarden Euro.
In Bezug auf Zölle berichtet die Studie, dass Österreich bei US-Einfuhren Zolleinnahmen in Höhe von 148 Millionen Euro generiert, was einem durchschnittlichen Zollsatz von 1,88 % entspricht. Auf der anderen Seite erhält die USA 188 Millionen Euro von Einfuhren aus Österreich bei einem durchschnittlichen Zollsatz von 1,05 %. Bereits jetzt ist erkennbar, dass die EU in vielen Produktkategorien höhere Zollsätze erhebt als die USA.
Auswirkungen der Zollpolitik
Die Zollpolitik der USA könnte jedoch erhebliche negative Auswirkungen auf EU-Unternehmen haben. Wie von DIW erläutert wird, sind nicht nur direkte Exporteure betroffen, sondern auch Unternehmen, die Rohstoffe, Komponenten oder Dienstleistungen an exportierende Firmen liefern. Simulationen zeigen, dass ein pauschaler Zoll von 25 % auf EU-Waren die Exporte in die USA langfristig um die Hälfte reduzieren könnte. Schlüsselsektoren wie Pharmazeutika, Transportausrüstung und Elektronik wären besonders stark betroffen.
Das reale BIP der EU könnte dadurch im Durchschnitt um 0,25 % sinken. Deutschland könnte einen Rückgang von etwa 0,33 % verzeichnen. Zur Minderung dieser wirtschaftlichen Schäden wird empfohlen, die Handelsbeziehungen zu weiteren Freihandelspartnern wie Kanada, Mexiko, Japan und Südkorea zu vertiefen, um die Abhängigkeit von der US-Nachfrage zu reduzieren.
Im europäischen politischen Kontext wird seit der Wiederwahl von Donald Trump im November 2024 über die transatlantischen Beziehungen debattiert. Der Einfluss dieser Zölle stand im Mittelpunkt einer Debatte im Europäischen Parlament am 12. Februar 2025, bei der führende Abgeordnete die Wichtigkeit der Fortsetzung der Zusammenarbeit betonten. Maroš Šefčovič, ein Mitglied der Europäischen Kommission, kritisierte die US-Zölle als schädlich für Unternehmen und Verbraucher, während Bernd Lange auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hinwies, um sich gegen potenzielle Auswirkungen abzusichern.
Zusätzlich wird die Bedeutung eines offenen und fairen internationalen Handels hervorgehoben. Adam Szłapka, polnischer Minister für europäische Angelegenheiten, appellierte an die EU-Mitglieder, sich für eine regelbasierte Handelspolitik einzusetzen. Diese Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit eines neuen Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA, um die Handelsbeziehungen auf eine stabilere Grundlage zu stellen und die wirtschaftlichen Interessen beider Partner zu wahren.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Österreich, Europa |
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