Österreichs Frauenfußball in der Krise: EM 2025 verpasst!

Österreichs Frauenfußball in der Krise: EM 2025 verpasst!

Wien, Österreich - Österreichs Frauen-Nationalteam hat die Möglichkeit verpasst, an der Fußball-Europameisterschaft 2025 in der Schweiz teilzunehmen. Nach einem enttäuschenden Ausscheiden in der Play-off-Runde gegen Polen bleibt das Team, das zuvor bei den Turnieren 2017 und 2022 beachtliche Leistungen zeigte, ohne Teilnahme. In der Generali Arena in Wien verlor Österreich das entscheidende Rückspiel mit 0:1. Das Gesamtergebnis von 2:0 sicherte Polen den EM-Startplatz. Ewa Pajor erzielte in der Nachspielzeit das entscheidende Tor, während Lilli Purtscheller zahlreiche Chancen ausließ. Mit nur 3.200 Zuschauern bei diesem Rückspiel war die Unterstützung der Fans enttäuschend.

Die österreichische Trainerin Irene Fuhrmann sah sich nach der Niederlage kritischen Stimmen gegenüber. Spielerinnen äußerten ihre Enttäuschung über die verpasste EM-Qualifikation und forderten eine bessere Vorbereitung für die kommenden Herausforderungen. Der Gesundheitszustand des Teams wurde zusätzlich durch die Verletzung von Barbara Dunst, die sich am rechten Knie sodass die Gesundheitsabteilung des ÖFB in Mitleidenschaft gezogen wurde, belastet. Vor dem schwierigen Hintergrund der sportlichen Entwicklung des österreichischen Frauenfußballs wird der Trainerin vorgeworfen, gegen gut organisierte Teams keine ausreichende Durchschlagskraft entwickelt zu haben.

Die Situation des Frauenfußballs in Österreich

Der Österreichische Fußballbund (ÖFB) hat aufgrund eines laufenden „Strategieprozesses“ derzeit keine Pläne, nationale Erwachsenen-Endrunden auszurichten. Während die Schweiz mit der Frauen-EM 2025 ein wichtiges Turnier ausrichtet, bleibt Österreich in einer Zuschauerrolle. Der ÖFB konzentriert sich auf die Analyse organisatorischer, infrastruktureller und wirtschaftlicher Parameter, um den größtmöglichen Mehrwert für den Fußball in Österreich zu ermitteln. Die letztmalige Ausrichtung eines Nachwuchsturniers fand 2007 statt.

Die im Kontext der zukünftigen Planung stattfindende Evaluation zeigt, dass der ÖFB nicht nur auf die gegenwärtige Situation reagieren, sondern auch vorausschauende Bewerbungsstrategien entwickeln will. Dies geschieht in Abstimmung mit nationalen und internationalen Partnern. Zu den finanziellen Aspekten der aktuellen Frauen-EM in der Schweiz ist zu erwähnen, dass das Turnier mit Kosten von etwa 250 Millionen Euro veranschlagt wird, wovon die UEFA 150 Millionen Franken trägt.

Wettbewerb zwischen den Nachbarländern

Die Schweiz hat in letzter Zeit einen bemerkenswerten Aufschwung im Frauenfußball erlebt, während Österreich stagnierte. Die Schweizerinnen haben kürzlich Zuschauerrekorde gebrochen und werden nun mit einer Gesamtwertschöpfung von bis zu 200 Millionen Euro durch die EM rechnen. Zum Vergleich: Österreich konnte trotz vorheriger Erfolge in der Gruppenphase der Qualifikation nicht an diese Entwicklungen anknüpfen.

Der Umgang zwischen Schweiz und Österreich wurde als „beste Freunde in einer etwas langweiligen Beziehung“ beschrieben. Beide Länder sind sich in vielen Aspekten ähnlich, doch während die Schweiz im Frauenfußball voranschreitet, kämpft Österreich gegen eine drohende Krise. Umso mehr sollten die Verantwortlichen in Österreich von den Erfolgen der Schweiz lernen und stärkeres Interesse an der sportlichen Entwicklung zeigen.

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OrtWien, Österreich
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