Österreichs Arbeitslose in der Zange: Sparmaßnahmen treffen hart!

Gramatneusiedl, Österreich - Österreichs Regierung hat neue Sparmaßnahmen angekündigt, die direkt arbeitslose Personen betreffen werden. Diese Änderungen zielen auf das Arbeitslosengeld sowie die Möglichkeiten für Zuverdienste ab. Besonders betroffen sind auch die Bezieher der Notstandshilfe. Grundlegend für die Änderungen ist die Notwendigkeit, die Ausgaben im Sozialbereich zu reduzieren, was mit strukturellen Herausforderungen und organisatorischen Problemen innerhalb des Arbeitsmarktservice (AMS) begründet wird. Kosmo berichtet, dass die Abschaffung des Bildungsbonus für Sozialhilfeempfänger ebenfalls Teil dieser Maßnahmen ist. Der Bildungsbonus, der 2024 eingeführt wurde, sollte Teilnehmer an AMS-Schulungsmaßnahmen mit monatlichen Zuschüssen unterstützen. Teilnehmer konnten monatlich zwischen 150 und 300 Euro erhalten, was eine jährliche Summe von bis zu 3.600 Euro ausmachte.
Die Rücknahme des Bildungsbonus begründet die Regierung mit den zuvor genannten organisatorischen Problemen und der Überschneidung zwischen AMS und Sozialhilfe. Ein weiterer wesentlicher Punkt der neuen Regelungen ist, dass Zuverdienstmöglichkeiten während des Bezugs von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe eingeschränkt werden. Geringfügige Beschäftigungen sind nur in spezifischen Ausnahmefällen erlaubt. Diese Ausnahmen gelten unter anderem für Langzeitarbeitslose über 50 Jahre und Personen mit Behindertenstatus. Die geltende Geringfügigkeitsgrenze für den Zuverdienst liegt im Jahr 2023 bei 551,10 Euro monatlich.
Reaktion auf die Änderungen
Überdies zeigen Umfragen, dass lediglich etwa 13 Prozent der Arbeitslosen und Notstandshilfebezieher die Möglichkeit des geringfügigen Zuverdienstes nutzen. In Anbetracht der sinkenden finanziellen Unterstützung gibt es Forderungen von Institutionen wie dem Momentum Institut, das eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes von 55 auf 70 Prozent der Nettoersatzrate verlangt. Diese Debatte ist nicht neu und wurde bereits im Rahmen einer vor drei Jahren geplanten AMS-Reform angeführt. Die allgemeine Erhöhung des Arbeitslosengeldes könnte für viele Betroffene eine essentielle Unterstützung darstellen, um die finanziellen Einbußen während der Arbeitslosigkeit abzufedern.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich ist alarmierend. Arbeit-Wirtschaft berichtet, dass die Zahl der arbeitslosen Personen kontinuierlich wächst und auch die Langzeitarbeitslosigkeit zunimmt. Ende April 2025 waren rund 393.000 Menschen in Österreich arbeitslos oder in Schulung, was einem Anstieg von 25.000 Personen (6,7 %) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die steigenden Zahlen sind besorgniserregend und zeigen, dass die Regierung mit aktiven Arbeitsmarktmaßnahmen nicht ausreichend gegensteuern kann.
Gründe für die steigende Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote lag im April 2025 bei 7,3 Prozent. Dies stellt einen Anstieg gegenüber den Vorjahren dar, und die Regierung sieht sich mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert, um Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Ursachen für die Arbeitslosigkeit sind vielfältig und reichen von konjunkturellen über strukturelle bis hin zu saisonalen Faktoren. Zudem gibt es im Österreichischen Arbeitsmarkt eine klare Unterscheidung zwischen dem nationalen Konzept des AMS und dem internationalen Konzept der ILO zur Definition von Arbeitslosigkeit, was zu unterschiedlichen Statistiken führen kann.
Langzeitarbeitslosigkeit, die Personen betrifft, die ein Jahr lang ununterbrochen arbeitslos sind, kann tiefgreifende negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen haben. Die neue Sparmaßnahme und die damit verbundenen Regelungen könnten die ohnehin fragilen Lebenssituationen vieler Menschen in Österreich erheblich verschärfen und zur Stigmatisierung sowie sozialen Isolation beitragen. Ein Modellprojekt zur Jobgarantie in Gramatneusiedl könnte jedoch ein Lichtblick in dieser kritischen Lage sein.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Gramatneusiedl, Österreich |
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