Teenager aus Oberösterreich: Über 100 Straftaten – Festnahme endlich!

Garsten, Österreich - In Oberösterreich sind zwei Jugendliche festgenommen worden, die für eine beeindruckende Anzahl an Straftaten verantwortlich sind. Ein 15-jähriger Serbe und ein 16-Jähriger wurden am 15. und 16. Mai 2025 von der Polizei geschnappt. Ihnen werden über 100 Straftaten aus dem Jahr 2024, hauptsächlich Eigentumsdelikte im Bezirk Kirchdorf, zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft Steyr hatte bereits eine Festnahmeanordnung erwirkt, nachdem die Jugendlichen auf frischer Tat gefilmt und konfrontiert wurden. Ihr unbeeindrucktes Verhalten hatte die Behörden alarmiert. Im Dezember 2024 wurden sie zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt, begingen ab April 2025 jedoch weitere 24 Straftaten, obwohl ihre vorherigen Taten noch nicht vor Gericht verhandelt worden waren. Sie befinden sich nun in der Justizanstalt Garsten.
Die Festnahmen sind Teil eines besorgniserregenden Trends in Österreich, wo die Zahlen der jugendlichen Straftäter deutlich angestiegen sind. Im Jahr 2022 wurden in Oberösterreich über 7.350 unter 18-Jährige als Tatverdächtige ermittelt. Dies stellt einen Anstieg von 14,3 % im Vergleich zum Vorjahr dar und ist im 10-Jahres-Vergleich sogar um 57,8 % höher. Von den ermittelten Jugendlichen waren 154 unter 10 Jahren, 1.594 im Alter von 10 bis unter 14 Jahren und 5.606 im Alter von 14 bis unter 18 Jahren. Dies verdeutlicht, dass Jugendkriminalität ein ernstes Problem darstellt, das auch angesichts der steigenden Verurteilungen in dieser Altersgruppe von 12,4 % seit 2022 angegangen werden muss.
Rufer nach härteren Maßnahmen
Die OÖVP hat bereits Vorschläge zur Bekämpfung der Jugendkriminalität formuliert. Dazu gehören eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters von 14 auf 12 Jahre sowie spezielle Maßnahmen für straffällige Jugendliche, die unter 14 Jahren alt sind. Diese Vorschläge beinhalten, dass junge Kriminelle betreute Stunden in Haftanstalten verbringen müssen. Eine Einführung eines „Warnschuss-Arrests“ nach deutschem Vorbild wird ebenfalls angestrebt. Dieser umfasst verschiedene Arrestarten, um Jugendliche frühzeitig mit den Konsequenzen ihrer Taten zu konfrontieren.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass der Ausländeranteil an der gerichtlich geahndeten Jugendkriminalität in Oberösterreich im Jahr 2023 bei 44,1 % lag. Besondere Anstiege in den Verurteilungen von Jugendlichen wurden vor allem in den Landesgerichtsbezirken Linz (+41,8 %) und Wels (+26,3 %) verzeichnet. Diese Zahlen werfen ein weiteres Licht auf die Komplexität des Themas. So zeigt sich, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund sowohl häufiger als Täter als auch als Opfer von Straftaten vorkommen.
Jugendkriminalität im Kontext
Die Jugendkriminalität ist ein gesellschaftliches Phänomen, das überwiegend männlich ist und vielfach nicht nur Minderheiten betrifft. Studien zeigen, dass die Mehrheit der Jugendlichen ihr kriminelles Verhalten mit dem Erwachsenwerden einstellt. Eine umfangreiche bundesweite Schülerbefragung ergab, dass bis zu 70 % der Schüler angaben, in den letzten 12 Monaten straffällig geworden zu sein. Trotz hoher Zahlen ist die Mehrheit der begangenen Delikte jedoch leicht, während schwere Formen der Jugendkriminalität seltener auftreten. Die aktuellen Kriminalstatistiken zeigen zudem, dass Jugendliche häufig eher Opfer als Täter von Gewalt werden.
Die Anzeigebereitschaft variiert stark je nach Deliktsart, und die meisten Verfahren gegen straffällig gewordene Jugendliche werden nicht zu Verurteilungen führen. Vielmehr spielen informelle Reaktionen und soziale Kontrolle eine wesentliche Rolle in der Prävention von Jugendkriminalität. Angesichts dieser Entwicklungen wird deutlich, dass der Umgang mit Jugendkriminalität eine vielschichtige Herausforderung darstellt, die kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert.
Details | |
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Vorfall | Diebstahl |
Ort | Garsten, Österreich |
Festnahmen | 2 |
Quellen |