Neue Corona-Variante LP.8.1: Was bedeutet das für Österreich?

Die neue Omikron-Subvariante LP.8.1 breitet sich in Österreich aus. Experten empfehlen Impfstoffanpassungen für 2025/2026.
Die neue Omikron-Subvariante LP.8.1 breitet sich in Österreich aus. Experten empfehlen Impfstoffanpassungen für 2025/2026.

Österreich - In Österreich hat sich die Omikron-Subvariante LP.8.1 seit April 2025 als vorherrschend etabliert. Daten aus Abwassermessungen zeigen, dass diese Variante, die aus der JN.1-Familie stammt, auf dem Vormarsch ist. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist LP.8.1 mittlerweile als „Variante unter Beobachtung“ eingestuft. Erstmals identifiziert wurde sie im Juli 2024.

Die virologischen Einschätzungen deuten darauf hin, dass LP.8.1 zwischen März und April 2025 weltweit zur dominierenden Viruslinie aufgestiegen ist, auch in den USA, Großbritannien und mehreren EU-Ländern. In Europa hat sie sich gegen die zuvor vorherrschende Variante XEC durchgesetzt. Diese Subvariante weist sechs Mutationen im Spike-Protein auf, die eine stärkere Bindung an den menschlichen ACE2-Rezeptor ermöglichen und damit die Übertragbarkeit erhöhen.

Symptome und Risiko

Die Symptome von Infektionen mit LP.8.1 sind meist mild und ähneln grippeartigen Erkrankungen, mit häufigem Auftreten von Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Insbesondere gesunde Personen erleben in der Regel einen milden Verlauf, während ältere Menschen und Risikogruppen besondere Vorsicht walten lassen sollten.

Virologin Monika Redlberger-Fritz betont jedoch, dass es aktuell keine Epidemie gibt, was ein beruhigendes Zeichen in dieser Situation darstellt. Trotzdem zeigen aktuelle Studien eine ausgeprägte humorale Immunflucht, die bedeutet, dass Antikörper weniger wirksam gegen diese Variante sind.

Impfstoffanpassung für 2025/2026

Vor dem Hintergrund der steigenden Übertragbarkeit und der immunflüchtigen Eigenschaften von LP.8.1 empfiehlt die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Anpassung der COVID-19-Impfstoffe für die Saison 2025/2026. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Wirksamkeit der Impfstoffe gegenüber aktuellen und künftig dominierenden Varianten zu verbessern.

Bereits getestete Impfstoffkandidaten auf Basis von LP.8.1, wie KP.2 und JN.1, zeigen vergleichbare Schutzwirkungen. Die Anpassung künftiger Impfstoffe wird als entscheidend im Kampf gegen COVID-19 betrachtet, um eine breite Kreuzreaktivität gegenüber zirkulierenden und neuen immunflüchtigen Varianten zu gewährleisten.

Relevanz der Impfstrategie

Die EMA hat die Vergabe eines vereinfachten Zulassungsverfahrens für diese angepassten Impfstoffe gewährt, damit Hersteller auf bestehende Qualitäts- und nicht-klinische Daten zurückgreifen können. Dies könnte die Umstellung der Impfstoffauswahl für die bevorstehende Wintersaison 2025/26 erleichtern.

Das Robert Koch-Institut (RKI) betont, dass Anpassungen der COVID-19-Impfstoffe notwendig sind, um optimalen Immunschutz zu gewährleisten. Die bereits zugelassenen mRNA-Impfstoffe bieten nach wie vor Schutz vor schweren Krankheitsverläufen, jedoch geht die Neutralisationsfähigkeit gegen neuere Varianten zurück. In diesem Zusammenhang ist eine systematische Erfassung der Wirksamkeit und Immunogenität nach der Zulassung unerlässlich.

Mit dem Herbst, einer Zeit verstärkter Atemwegsinfektionen, wird der Bedarf an Impfungen besonders relevant. Risikogruppen sollten darauf hingewiesen werden, dass Auffrischimpfungen angeboten werden und erst kürzlich angepasste Impfstoffe in Deutschland verfügbar wurden.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ort Österreich
Quellen