Mobbing-Tragödie in Graz: Amoklauf als Folge von schulischem Leid?

Amoklauf in Graz: Ein ehemaliger Schüler tötete 11 Menschen. Mobbing als mögliches Motiv wird untersucht. Ursachen und Folgen im Fokus.
Amoklauf in Graz: Ein ehemaliger Schüler tötete 11 Menschen. Mobbing als mögliches Motiv wird untersucht. Ursachen und Folgen im Fokus. (Symbolbild/DNAT)

Mobbing-Tragödie in Graz: Amoklauf als Folge von schulischem Leid?

Graz, Österreich - Am 10. Juni 2025 ereignete sich ein tragischer Amoklauf an einer Schule in Graz, Österreich, bei dem ein 21-jähriger ehemaliger Schüler mindestens elf Menschen das Leben kostete und zahlreiche weitere verletzte. Der Täter, der sich nach der Tat in einer Toilette das Leben nahm, sah sich selbst als Opfer von Mobbing und äußerte damit das Gefühl der Ohnmacht, das viele Täter solcher Gewalttaten empfinden. Kosmo berichtet, dass Mobbing ein mögliches Motiv für die Gewalttat darstellen könnte.

Die Profilerin Patricia Staniek betont, dass häufig Täter von Mobbing und Ausgrenzung betroffen sind, was bei ihnen ein tiefsitzendes Gefühl der Rache wecken kann. Sie erläutert, dass Täter oft ein eigenes Narrativ entwickeln und glauben, durch solche Taten Bedeutung zu erlangen. Diese Mobbing-Dynamiken können oft in den sozialen Strukturen von Schulen beobachtet werden.

Mobbing – Eine definierte Problematik

Mobbing ist definiert als aggressives Verhalten mit der Absicht, anderen Schaden zuzufügen. Dies umfasst physisches Mobbing, wie körperliche Angriffe, verbales Mobbing mit Beschimpfungen und Drohungen sowie relationales Mobbing, das soziale Beziehungen angreift. Zudem gibt es Cybermobbing, das sich über digitale Medien erstreckt und oft schwerer zu bewältigen ist, da es Feindseligkeit anonym und dauerhaft verbreiten kann. Schulpsychologie beschreibt, dass nahezu alle Jugendlichen, die digitale Gewalt ausüben oder Opfer davon sind, häufig auch in traditionelle Gewaltformen verwickelt sind.

Ursachen für Mobbing sind vielfach mit Machtstreben und dem Wunsch, Status zu gewinnen, verbunden. Besonders vulnerable Zielgruppen sind sozial unsichere Personen, die oft wenig Unterstützung aus ihrem Umfeld erhalten. Die psychischen Konsequenzen von Mobbing sind gravierend und können Ängste, Depressionen sowie sogar Suizidgedanken zur Folge haben. Kosmo weist auf die Notwendigkeit hin, Betroffene ernst zu nehmen und die Verantwortung für die Prävention von Mobbing als gemeinschaftliche Aufgabe zu betrachten.

Folgen und Prävention

Die Auswirkungen von Mobbing betreffen nicht nur die Opfer, sondern schädigen auch das soziale Klima in Schulklassen. Kinder, die gemobbt werden, zeigen oft Anzeichen wie Ängstlichkeit, Leistungsabnahmen und sogar körperliche Beschwerden. Lehrer und Eltern sind aufgefordert, dies zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. Die Lösung liegt in einem unterstützenden Umfeld, in dem Opfer gefördert und Täter mit ihrem Verhalten konfrontiert werden. 20 Minuten informierte, dass solche traumatischen Erlebnisse oft ein Leben lang Narben hinterlassen und die Verarbeitung solcher Erfahrungen individuell große Unterstützung erfordert.

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OrtGraz, Österreich
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