Mallorca und Co.: Der unerträgliche Druck des Massentourismus!

Vienna, Österreich - Eine neue Analyse der EU hat den Tourismusdruck in Europa untersucht und insbesondere beliebte Reiseziele ins Blickfeld gerückt. Laut den Erkenntnissen ist Mallorca mit etwa 51 Millionen Übernachtungen jährlich das am stärksten frequentierte Reiseziel Europas. Diese Zahl entspricht 54 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner der Insel, die rund 950.000 Einwohner zählt. In der Hauptsaison, insbesondere in Juli und August, erreicht Mallorca sogar eine unglaubliche Dichte von 14.064 Übernachtungen pro Quadratkilometer. Diese Zahlen verdeutlichen die immense Beliebtheit der Insel, die zur spanischen Gemeinschaft der Balearen gehört, zu der auch Menorca, Ibiza, Cabrera und Formentera zählen. Fast 70% der Reisen auf die Balearen entfallen alleine auf Mallorca, wo 2022 über 4,4 Millionen deutsche Flugreisende ankamen, ergänzt durch ca. 1,4 Millionen Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, die den Hafen von Palma de Mallorca besuchen, einem der größten Kreuzfahrthäfen in Europa. Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen im Jahr 2022 etwa 12,2 Milliarden Euro, was zeigt, dass der Tourismus einen zentralen Bestandteil der Wirtschaft auf der Insel darstellt.
Besonders in den Sommermonaten ist die Insel heiß begehrt, mit einer durchschnittlichen Bettenauslastung von rund 90% in Juli und August. Für Urlauber bieten sich auf Mallorca zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, sowohl für Partygänger als auch für Ruhesuchende. Die klimatischen Bedingungen sind ideal: Das Temperaturmaximum im August liegt bei etwa 26 Grad Celsius, und es gibt fast keine Regentage in den Sommermonaten, was über zehn Stunden Sonnenschein pro Tag bedeutet. Zudem erreicht die Wassertemperatur im August im Schnitt ebenfalls rund 26 Grad Celsius.
Globale Trends und Herausforderungen
Die zunehmende Beliebtheit von Reisezielen führt jedoch auch zu wachsenden Bedenken bezüglich ökologischer und sozialer Auswirkungen des Massentourismus. Eurostat-Berichte zeigen, dass rund 29 Millionen Übernachtungsgelegenheiten in der EU im Jahr 2022 zur Verfügung standen, wobei der Touristendruck insbesondere an den Stränden Südeuropas im Sommer stark ansteigt. Anwohner und Umwelt profitieren oft nicht in gleicher Weise von den wirtschaftlichen Vorteilen. Insbesondere in den Tourismushochburgen werden die Herausforderungen des Massentourismus immer deutlicher. Beispielhaft dabei ist die südliche Ägäis, die 110 Übernachtungen pro Einwohner verzeichnet, was die Belastung für die lokale Infrastruktur verdeutlicht.
Zur Einordnung in die europäische Tourismuslandschaft belegt Mallorca eine der höchsten Positionen hinsichtlich der Übernachtungszahlen. Im Jahr 2022 gab es weitere beliebte Reiseziele in der EU, angeführt von den Kanarischen Inseln mit 89,3 Millionen Übernachtungen, gefolgt von der Kroatischen Adriaküste mit 85,6 Millionen und Île-de-France mit 80,4 Millionen Übernachtungen. Die Balearischen Inseln, zu denen Mallorca gehört, verzeichneten 65,4 Millionen Übernachtungen, was ihre Attraktivität unterstreicht. Auch Paris, das jährlich 44 Millionen Übernachtungen registriert, gehört zu den am stärksten frequentierten Städten, die konstant Touristen aus der ganzen Welt anzieht.
Die hohen Übernachtungszahlen zahlen sich auch in Bezug auf die Beschäftigung aus. Im Tourismussektor arbeiten in der Hauptsaison zwischen 140.000 und 145.000 Personen; in der Nebensaison beträgt die Beschäftigung hingegen nur etwa 66.000 bis 87.000 Personen. Die Abhängigkeit von saisonaler Arbeit ist in diesem Sektor weit verbreitet und stellt eine wirtschaftliche Herausforderung dar, insbesondere in weniger besuchten Monaten.
Details | |
---|---|
Ort | Vienna, Österreich |
Quellen |