Prangerliste an Volksschule: Eltern empört über öffentliche Strafen!

Oststeiermark, Österreich - In einer Volksschule in der Oststeiermark sorgte eine umstrittene Maßnahme zur Disziplinierung von Schülern für Wirbel. Die Schule setzte eine „Verhaltensliste“ ein, auf der Fehlverhalten von Schülern öffentlich festgehalten wurde. Laut einem Bericht von 5min.at wurden bei jedem Fehlverhalten Striche neben dem Namen des betreffenden Schülers hinzugefügt. Nachdem ein Schüler zehn Striche erreicht hatte, folgte eine Bestrafung, die von den Mitschülern festgelegt werden sollte. Dabei ging es darum, eine Strafe zu wählen, die für den Mitschüler am schmerzhaftesten war, wobei Beispiele wie das Verbot, an der Turnstunde teilzunehmen oder keine Pausen machen zu dürfen, genannt wurden.
Die Verhaltensliste war für alle einsehbar, was bedeutete, dass Fehlverhalten direkt zur Schau gestellt wurde. Erschwerend kam hinzu, dass die Eltern nicht über die Einführung dieser Liste informiert wurden, was zu erheblichem Unmut führte. Als Reaktion auf die Rückmeldungen der Eltern wurde die Liste schließlich wieder entfernt. Die Schule plant, künftig an Methoden zu arbeiten, die im Team entwickelt werden sollen, um ein positiveres Lernumfeld zu schaffen.
Bildung und soziale Verantwortung
Der Umgang mit Fehlverhalten in Schulen ist ein komplexes Thema, das auch die soziale Entwicklung der Schüler berücksichtigt. Laut schul.at ist es entscheidend, dass Schüler aus Fehlern lernen und dass diese Lernprozesse durch geeignete pädagogische Unterstützung gefördert werden. Fehler sind nicht nur unerwünscht, sondern auch ein Teil des Lernprozesses. Es solle um Einsicht, Entschuldigung und das Bemühen gehen, künftig besser zu handeln. Dieses Konzept der Wiedergutmachung fließt auch in die Verhaltensbeurteilung der Kinder ein.
Um eine positive schulische Atmosphäre zu schaffen, hat die Schulleiterin Ulrike Becker in einem anderen Kontext eine Strategie entwickelt, die auf Wiedergutmachung statt auf Bestrafung setzt. In einem Beispiel wird beschrieben, wie ein Schüler, nach einem Vorfall mit einem Lehrer, eine besondere Verantwortung übernommen hat, um das Vertrauen wieder aufzubauen. Diese Art von lösungsorientierter Herangehensweise fördert die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft und zieht nicht die Stigmatisierungsrisiken nach sich, die oft mit Bestrafungen verbunden sind.
Alternative Ansätze und pädagogische Unterstützung
Die Anwendung von Strafen kann oft zu einer Verschärfung von Konflikten führen und Ausgrenzungen begünstigen, wie auch in Berichten des Netzwerks „Pädagogische Beziehungen“ hervorgehoben wird. Stattdessen wird ein Konzept gefördert, das auf positive Verhaltensweisen hinweist und die Zusammenarbeit in der Schulgemeinschaft stärkt. Die ethischen Guidelines, die in diesem Kontext geschaffen wurden, zielen darauf ab, die negativen Auswirkungen von Strafen zu minimieren und anstelle herabsetzenden Verhaltens der Lehrkräfte konstruktive Lösungen zu finden.
Für eine erfolgreiche Konfliktlösung in Schulen ist es wichtig, dass Lehrkräfte Unterstützung erhalten und geeignete Handlungsstrukturen geschaffen werden. Dabei sollten die Schüler nicht nur bestraft, sondern in den Prozess der Konfliktbewältigung einbezogen werden, um Schuldgefühle abzubauen und eine positive Lernumgebung zu fördern. In diesem Sinne wird auch der Austausch über die Schaffung von Regeln innerhalb der Klassenkonferenzen betont, um diskriminierende Äußerungen zu verhindern und eine Atmosphäre der Offenheit zu schaffen.
In Anbetracht der aktuellen Situation in der steirischen Volksschule zeigt sich, wie wichtig es ist, Disziplinierungsmaßnahmen zu überdenken und neue Wege im Umgang mit Fehlverhalten zu beschreiten. Es bleibt zu hoffen, dass die Schule aus dieser Debatte lernt und zukünftig auf Methoden setzt, die sowohl die Entwicklung der Schüler als auch das Gemeinschaftsgefühl fördern.
5min.at berichtet, dass …; schule.at hebt hervor, dass …; pädagogische-beziehungen.eu erklärt, dass ….
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Oststeiermark, Österreich |
Quellen |