Kunstforum Wien zieht um: Marina Abramović-Ausstellung in Gefahr!

Das Kunstforum Wien verlegt seine Marina-Abramović-Ausstellung zur Albertina Modern und plant einen Umzug bis August 2025.
Das Kunstforum Wien verlegt seine Marina-Abramović-Ausstellung zur Albertina Modern und plant einen Umzug bis August 2025. (Symbolbild/DNAT)

Kunstforum Wien zieht um: Marina Abramović-Ausstellung in Gefahr!

Kunstforum Wien, Österreich - Am 11. Juni 2025 hat das Board des Kunstforum Wien bekannt gegeben, dass die Institution ihren bisherigen Standort vorzeitig im August 2025 räumen wird. Diese Entscheidung bringt eine Reihe von Veränderungen mit sich, darunter die Verlegung der geplanten Ausstellung von Marina Abramović in die Albertina Modern. Diese Verschiebung erschwert den Übergang zu einem neuen Standort und der Suche nach neuen Kooperationspartnern.

Das Kunstforum Wien ist bekannt für seine hochkarätigen Ausstellungen und hat sich in der Vergangenheit als eine wichtige Plattform für zeitgenössische Kunst in Wien etabliert. In einem offenen Brief äußerte das Board, zu dem prominente Mitglieder wie Oscar Bronner, Heinz Fischer und Anton Zeilinger gehören, die Hoffnung auf eine Fortführung der Institution durch die UniCredit Bank Austria. Diese hat bereits eine Zusage für eine „Kulturmillion“ gegeben, um den Fortbestand des Kunstforums zu sichern.

Ausstellungen im Kunstforum Wien

Das Kunstforum Wien hat eine Geschichte beeindruckender Ausstellungen. Eine bemerkenswerte Schau war die von James Francis Gill, die vom 29. Juli bis 16. August 2020 stattfand. Unter dem Titel „Reflections“ wurden über 40 Werke des Künstlers präsentiert. Gills Arbeiten beschäftigen sich zentral mit dem Thema „Women in Cars“ und knüpfen an sein Frühwerk aus den 1960er-Jahren an.

Die Werke zeichnen sich durch eine stark reduzierte Darstellung der Personen aus, bei denen die Autos lediglich als Staffage im Hintergrund auftreten. Gills Bilder spiegeln nicht nur den Zeitgeist wider, sondern zeigen auch eine tiefe Auseinandersetzung mit den Themen, die ihn über Jahrzehnte beschäftigt haben. Besonders in seinem Spätwerk finden sich politische und gesellschaftskritische Akzente, die durch die Kombination aus ikonischer Darstellung und abstrakten Elementen besticht.

Marina Abramović – Die Grand Dame der Performance-Kunst

Marina Abramović, geboren am 30. November 1946 in Belgrad, ist eine serbische Performance-Künstlerin, die sich intensiv mit der Beziehung zwischen Performer und Publikum auseinandersetzt. Sie selbst bezeichnet sich als die „Großmutter der Performance-Kunst“. Ihre Werke erforschen die Grenzen des Körpers und die Möglichkeiten des Geistes, wobei sie oft Themen wie Schmerz und Körperlichkeit in den Mittelpunkt ihrer Kunst stellt.

Mit einer Karriere, die sich über mehr als vier Jahrzehnte erstreckt, hat Abramović große Ausstellungen weltweit durchgeführt. Ihr Einfluss reicht über das rein Künstlicherische hinaus und schafft eine Verbindung zwischen der Kunst und ihren Zuschauern. Ihre Kindheit, stark geprägt von strengen religiösen Ritualen und den Erlebnissen ihrer Familie, hat ihren künstlerischen Ansatz maßgeblich beeinflusst.

In Anbetracht der angekündigten Veränderungen durch das Kunstforum Wien bleibt abzuwarten, wie sich die institutionellen Strukturen entwickeln und welche neuen Perspektiven sich für die zeitgenössische Kunst in Wien ergeben werden.

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OrtKunstforum Wien, Österreich
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