Experten fordern: Schulen bis Juni schließen für Schüler-Schutz!

Experten fordern: Schulen bis Juni schließen für Schüler-Schutz!
Österreich - Am 11. Juni 2025 äußern Experten in einer Kolumne, dass Schulen in Österreich bis zum 28. Juni geschlossen bleiben sollten. In einem kritischen Schritt fordern Embacher und Maaßen, diese Maßnahme in Reaktion auf die zunehmende Gewalt an Schulen zu ergreifen. Ihr Vorschlag zielt darauf ab, einen Raum für Aufarbeitung, psychologische Stabilisierung und zielgerichtete Prävention zu schaffen. Zudem soll der Schließungszeitraum potenziellen Nachahmern die Bühne entziehen, um weitere Vorfälle zu verhindern. An den meisten Schulen steht der Notenschluss kurz bevor, was in den Planungen für Tagesausflüge und Projekttage sichtbar wird.
Wiener Schuldirektor Christian Klar äußert jedoch Skepsis gegenüber den Empfehlungen der Experten. Er betont, dass Notenkonferenzen und Schulerfolgsbestätigungen in der verbleibenden Zeit nicht zu vernachlässigen seien. Die Forderung zur Schließung wird von Embacher und Maaßen nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern aus sicherheitspolitischen Überlegungen erhoben. Sie argumentieren, dass entschlossenes Handeln nötig ist, um Schüler effektiv zu schützen. Allerdings bleibt unklar, ob dieser Vorschlag in der politischen Arena auf Zustimmung stößt.
Folgen der Corona-Pandemie
Die Diskussion über Schulschließungen wird durch die Erfahrungen während der Corona-Pandemie kontextualisiert. Während der Pandemie litten Tausende junger Menschen unter den Auswirkungen von Schulschließungen; der Anstieg psychischer Erkrankungen, besonders bei Kindern und Jugendlichen, ist alarmierend. So berichtet eine betroffene Jugendliche, seit dreieinhalb Jahren an Magersucht zu leiden, was auf die Herausforderungen während der Schulschließungen zurückgeführt wird. Die Nachfrage nach Therapien bei Kindern- und Jugendpsychotherapeuten stieg um 60% ein Jahr nach Pandemie-Beginn.
Besonders betroffen sind Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren, mit einem signifikanten Anstieg neu diagnostizierter Essstörungen. Professor Julian Schmitz sieht einen klaren Zusammenhang zwischen den Schulschließungen und der psychischen Gesundheit der Kinder. Viele dieser Probleme zeigen sich erst zeitversetzt; die betroffenen Kinder haben wichtige Entwicklungsschritte verpasst. Laut einer Trendstudie ist jeder zehnte Jugendliche wegen psychischer Störungen in Behandlung.
Schulschließungen als Belastung
Die Situation während der Schulschließungen war dramatisch. Während des ersten Lockdowns hatten viele Schüler bis zu dreieinhalb Monate keinen Präsenzunterricht, im zweiten Lockdown waren es sogar bis zu fünf Monate ohne Unterricht. Der Verlust der Schule als Lernort und sozialer Raum hat die Lernmotivation sowie den Lernerfolg vieler Kinder beeinträchtigt. Besonders stark waren die Rückgänge bei Grundschülern und Schülern der weiterführenden Schulen im Vergleich zu Gymnasiasten. Studien zeigen, dass eine Vielzahl von Schülern mit immensen Lernrückständen zu kämpfen hat.
Die Familien haben ebenfalls unter der Situation gelitten. Der Erfolg des Homeschoolings hing stark von der Unterstützung der Eltern ab, was deren Belastung erhöht hat. Mütter tragen oft die Hauptlast der Familienarbeit. Eine neue Studie des BiB zeigt, dass 11,1 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 14,6 Millionen Eltern von diesen Schulschließungen betroffen waren. Es ist zu erwarten, dass der Druck auf das Gesundheitssystem, insbesondere in Bezug auf Therapieplätze, weiterhin besteht.
Das Bundesgesundheitsministerium hat bereits einen Gesetzentwurf zur Stärkung der Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche in Aussicht gestellt. Derzeit bleibt jedoch unklar, wann dieses Gesetz in Kraft treten könnte und wie viele zusätzliche Therapieplätze tatsächlich entstehen werden.
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