KTM vor der Rettung: 525 Millionen Euro für die Sanierung gesichert!

KTM erhält 525 Mio. Euro zur Sanierung nach Insolvenz. Wichtigste Schritte, Fristen und zukünftige Pläne im Überblick.
KTM erhält 525 Mio. Euro zur Sanierung nach Insolvenz. Wichtigste Schritte, Fristen und zukünftige Pläne im Überblick.

Mattighofen, Österreich - KTM, der renommierte österreichische Motorradhersteller, meldete im November 2024 Insolvenz an. Inmitten der finanziellen Turbulenzen hat Bajaj Auto International Holdings B.V. zugesagt, ein Darlehen in Höhe von 450 Millionen Euro bereitzustellen, während die Muttergesellschaft Pierer Mobility weitere 150 Millionen Euro beisteuern wird. Somit stehen insgesamt 525 Millionen Euro zur Verfügung, um die Gläubigerquote im Rahmen der Restrukturierungspläne zu finanzieren, berichtet vienna.at.

KTM-CEO Gottfried Neumeister äußerte Dankbarkeit für die Unterstützung von Bajaj und Pierer Mobility und betonte die zentrale Rolle des Stammwerks in Mattighofen/Munderfing. Die Deadline für die Zahlung von rund 600 Millionen Euro, die die 30-prozentige Barquote im Insolvenzverfahren bildet, ist der 23. Mai um 24 Uhr. Diese Finanzierungszusage wurde von Sanierungsverwalter Peter Vogl bestätigt, der die Notwendigkeit betont, dass das Geld rechtzeitig auf dem Konto des Insolvenzverwalters eingeht.

Schulden und Gläubiger

KTM sieht sich massiven Forderungen gegenüber: Rund 2,2 Milliarden Euro resultieren aus den Ansprüchen von 1.250 Lieferanten und Banken sowie 2.600 Dienstnehmern. Laut dem Kreditschutzverband KSV 1870 haben insgesamt 3.850 Gläubiger Forderungen angemeldet, von denen rund zwei Milliarden Euro anerkannt worden sind. Der Sanierungsplan sieht eine entsprechende Barquote zur Befriedigung der Gläubiger vor.

Die finanzielle Unterstützung von Bajaj ist nicht neu. Seit dem Insolvenzantrag hat das Unternehmen bereits 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Liquidität von KTM zu sichern. Branchenkenner vermuten, dass Bajaj möglicherweise an einer Mehrheitsübernahme von KTM oder Pierer Mobility interessiert ist. KTM gehört derzeit vollständig der Pierer Mobility AG, die zu 74,18 Prozent der Pierer Bajaj AG gehört, einer der größten Fahrzeughersteller in Indien.

Produktion und Zukunftsaussichten

Die Produktion in Mattighofen steht derzeit still aufgrund von Lieferproblemen, und die Wiederaufnahme der Fertigung ist erst für August geplant. Währenddessen wurden überschüssige Lagerbestände an Motorrädern abverkauft. Gerhard Weinhofer von Creditreform sieht den notwendigen Schuldenschnitt jedoch als Chance, KTM zukunftsfit zu machen und optimistische Perspektiven für die rund 1.200 Lieferanten zu ermöglichen.

Die strategische Ausrichtung im Hinblick auf das Insolvenzverfahren erfolgt unter der Aufsicht eines erfahrenen Sachwalters, um die Kontrolle über das Unternehmen zu behalten und den Geschäftsbetrieb fortzuführen. Ziel des maximal dreimonatigen Verfahrens ist es, KTM wieder in die Gewinnzone zu bringen und die Arbeitsplätze zu erhalten, wie Creditreform erklärt.

Das Unternehmen hat die US-Investmentbank Citigroup mit der Suche nach einem potenziellen Investor beauftragt, um zusätzliche Unterstützung für die nächste Phase der Unternehmenssanierung zu gewährleisten. Neumeister sieht die gesicherte Finanzierung als positives Signal für die Zukunft des Unternehmens und endet optimistisch, dass der Sanierungsplan in der zweiten Juni-Hälfte an die Gläubiger überwiesen werden kann.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache Probleme in der Lieferkette
Ort Mattighofen, Österreich
Schaden in € 2.200.000.000
Quellen