Kinder in Zuckerfalle: Alarmierende Ergebnisse bei Milchprodukten!

Österreich - Eine aktuelle Untersuchung von SIPCAN hat alarmierende Ergebnisse zur Zuckermenge in Milchprodukten für Kinder zutage gefördert. Insbesondere wurde erforscht, ob Milchprodukte als geeignete Snacks für Kinder eingestuft werden können. Dabei wurden wissenschaftliche Kriterien festgelegt: maximal 11,0 g Zucker und 4,2 g Fett pro 100 g/ml sowie die Abwesenheit von künstlichen Süßungsmitteln. Die Untersuchung bezog sich auf 110 Produkte, die speziell für Kinder konzipiert sind.
Die Ergebnisse sind besorgniserregend. Wie ots.at berichtet, überschreiten 21,8 % der Produkte den empfohlenen Zuckergehalt, wobei der durchschnittliche Zuckergehalt bei 14,9 g pro 100 g liegt. Dies hat zur Folge, dass ein 8-jähriges Kind bei einer Portion von 125 g fast die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge an Zucker konsumiert. Zudem enthalten 11,8 % dieser Produkte eine hohe Menge an Fett, mit einem Durchschnitt von 7,3 g pro 100 g/ml.
Inadäquate Nährwerte
Zusätzlich entspricht fast ein Viertel der Produkte, genauer gesagt 22,7 %, nicht den vorgegebenen wissenschaftlichen Standards. Trotz dieser ungesunden Zuckermengen wurde festgestellt, dass keine der getesteten Produkte Süßstoffe enthielt. Besonders Produkte mit einem Zwei-Kammer-System richten sich an Kinder, sind jedoch so hoch in ihrem Zuckergehalt, dass sie eher als Süßigkeiten statt als gesundheitsfördernde Snacks angesehen werden sollten.
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) und SIPCAN fordern in Anlehnung an die Ergebnisse dieser Studie die Industrie auf, den Zuckergehalt in Kinderprodukten zu senken. Laut einer umfassenden Milchprodukte-Studie, die 1.229 Produkte in Österreich untersuchte, zeigt sich, dass über 70 % der getesteten Milchprodukte zu viel Zucker enthalten. Diese Ergebnisse wurden bereits 2017 in der SIPCAN-Milchliste veröffentlicht, die als Online-Suchfunktion verfügbar ist, um Konsumenten zu unterstützen, gesündere Entscheidungen zu treffen oedg.at.
Zucker im Vergleich zu WHO-Empfehlungen
Eine Analyse des Robert Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2019 stellt fest, dass gesüßte Milchprodukte mit Kinderoptik im Durchschnitt 12 g Zucker pro 100 g enthalten. Diese Menge übersteigt ebenfalls die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die maximal 10 g Zucker pro 100 g für Milchprodukte vorgibt. Laut dem RKI können hohe Zuckerkonzentrationen in Lebensmitteln signifikant zur Entwicklung von Adipositas beitragen und andere gesundheitliche Risiken erhöhen rki.de.
Konsumempfehlungen des Gesundheitsministeriums betonen den täglichen Verzehr von zwei Portionen Milchgetränken oder Joghurt sowie einer Portion Käse. Die durchschnittliche Milchaufnahme in Österreich liegt bei 175 g für Frauen und 167 g für Männer pro Tag. Allerdings müssen Konsumenten besonders auf den Zuckergehalt in Produkten achten, da 82,7 % der Milchprodukte zum Löffeln mehr als 12 g Zucker pro 100 g/ml enthalten.
Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass eine anhaltende Herausforderung für die Lebensmittelindustrie darin besteht, den Zuckergehalt in Produkten, die an Kinder vermarktet werden, zu reduzieren. Experten appellieren an die Industrie, sich aktiv an der nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz zu beteiligen, um die Gesundheit der Kinder zu schützen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Österreich |
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