KTM AG: Sanierungspläne genehmigt – Zukunft für Oberösterreich gesichert!

Das Landesgericht Ried bestätigt die Sanierungspläne der KTM AG, sichert somit Arbeitsplätze und die Zukunft des Unternehmens.
Das Landesgericht Ried bestätigt die Sanierungspläne der KTM AG, sichert somit Arbeitsplätze und die Zukunft des Unternehmens.

Mattighofen, Österreich - Am 23. Mai 2025 gab das Landesgericht Ried im Innkreis eine wichtige Entscheidung für die KTM AG und ihre Tochtergesellschaften KTM Components GmbH sowie KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH bekannt. Wie ots.at berichtet, wurden die Sanierungspläne des Unternehmens bestätigt, was einen zentralen Schritt zur Zukunftssicherung des Motorradherstellers darstellt. KTM bleibt damit ein wichtiger Arbeitgeber in Oberösterreich und der Region, und das Unternehmen hat sich bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit und das Vertrauen bedankt.

Diese Bestätigung folgt auf einen vorangegangenen Beschluss des Gerichts vom 25. Februar 2025, an dem die Gläubiger über den Sanierungsplan abgestimmt hatten. Nach Informationen von nachrichten.at war eine Mehrheit der Gläubiger und des Kapitals erforderlich, um den Plan anzunehmen. Die Sanierungsdetails sehen vor, dass bis Ende Mai 2025 rund 600 Millionen Euro aufgestellt werden müssen, wobei etwa 150 Millionen Euro notwendig sind, um die Produktion im Werk in Mattighofen und die Beschäftigung von 3000 Mitarbeitern bis Ende Mai zu sichern.

Finanzielle Situation und Produktionspläne

Die Liquidität zur Wiederaufnahme der Produktion ist nach dem Plan gesichert. Die Kassaquote beträgt 30 Prozent, was 548 Millionen Euro entspricht, die bis zum 23. Mai 2025 zu zahlen sind. Darüber hinaus wird berichtet, dass ab Mitte März 50 Millionen Euro zur Hochfinanzierung der Produktion bereitgestellt werden, die erste Tranche der benötigten insgesamt 150 Millionen Euro. Das Gericht plant, den Sanierungsplan Anfang Juni 2025 endgültig zu bestätigen. Laut dem AK-OÖ-Präsidenten Andreas Stangl wird nicht mit weiteren Kündigungen gerechnet, wenn der Sanierungsplan angenommen wird. Aktuell sind 61 Personen, davon 54 aus KTM-Betrieben, beim AMS als gekündigt gemeldet.

Die KTM AG ist nicht nur mit rechtlichen und finanziellen Hürden konfrontiert, sondern steht auch vor Herausforderungen auf dem Markt. Wie industriemagazin.at berichtet, leitete die Muttergesellschaft Pierer Industrie AG Ende November ein europäisches Restrukturierungsverfahren ein. Dieses Verfahren zielt darauf ab, einer vorzeitigen Fälligstellung von Anleihen und Schuldscheindarlehen im Umfang von rund 250 Millionen Euro vorzubeugen, wobei betont wird, dass es sich nicht um eine Entschuldung handelt, da das Unternehmen nicht überschuldet ist.

Markt- und Produktionslage

Pierer Mobility und die KTM AG sehen sich derzeit mit Umsatzrückgängen und übervollen Lagern konfrontiert. Aktuell sind rund 100.000 Motorräder im Wert von 1,4 Milliarden Euro unverkauft, was die Dringlichkeit einer finanziellen Stabilisierung unterstreicht. Das Unternehmen hat eine Überbrückungsfinanzierung in dreistelliger Millionenhöhe benötigt, um die Liquidität zu sichern. Zudem bleibt unklar, wer als potenzieller Retter auftreten könnte. Gerüchte über einen Einstieg von Mark Mateschitz bei KTM wurden von Stefan Pierer dementiert, während eine Zusammenarbeit mit dem indischen Partner Bajaj Auto eine mögliche Option darstellt.

Die Entwicklungen um die KTM AG und ihre Sanierungspläne sind nicht nur für die Mitarbeiter und die Region entscheidend, sondern haben auch Einfluss auf die gesamte Motorradindustrie in Europa. Das Unternehmen, welches von Stefan Pierer kontrolliert wird, hält 50,1 Prozent an Pierer Mobility, während die verbleibenden 49,9 Prozent im Besitz von Bajaj Auto sind. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die beschlossenen Maßnahmen ausreichen, um die KTM AG wieder auf Kurs zu bringen.

Details
Vorfall Insolvenz
Ort Mattighofen, Österreich
Quellen