Kronen Zeitung: Familie Dichand wieder alleinige Eigentümer!

Kronen Zeitung: Familie Dichand wieder alleinige Eigentümer!

Österreich - Die „Kronen Zeitung“ gehört nun wieder vollständig der Familie Dichand. Die Funke-Mediengruppe hat ihren 50-Prozent-Anteil an der größten Tageszeitung Österreichs veräußert, und damit führen Christoph Dichand sowie seine Geschwister Johanna und Michael, die jeweils 12,5 Prozent der Anteile halten, die Geschäfte wieder alleine. Christoph Dichand fungiert gleichzeitig als Herausgeber und Chefredakteur der Zeitung, die täglich über zwei Millionen Leser erreicht. Die Vereinbarung über die Veräußerung wurde in der vergangenen Woche getroffen, doch die endgültige Genehmigung steht noch aus. Sie muss von Gremien und Wettbewerbsbehörden bestätigt werden; bis November bleibt die Funke-Gruppe weiterhin Gesellschafter.

Die Eigentümerstruktur der „Kronen Zeitung“ war über Jahre hinweg durch einen Gesellschafterstreit geprägt. Dieser Konflikt zwischen der Familie Dichand und den deutschen Mitgesellschaftern dreht sich insbesondere um Gewinngarantien und dauerte Jahrzehnte. Die Entwicklung in den Verhandlungen nahm 2023 an Fahrt auf, als die Signa Holding, die über die Funke Mediengruppe an der „Kronen Zeitung“ beteiligt war, Insolvenz anmeldete. Diese Umstände haben den Druck auf eine Einigung erhöht.

Der Einfluss der Dichands auf den Medienmarkt

Österreichs Medienlandschaft ist stark konzentriert, und die Dichands gehören zu den Hauptakteuren im Boulevardbereich. Neben der „Kronen Zeitung“ besitzt die Familie auch die Tageszeitung „Heute“. Laut aktuellen Berichten hat die „Kronen Zeitung“ die höchste Reichweite aller Tageszeitungen in Österreich mit 22,3 Prozent. Dies unterstreicht die wichtige Rolle, die die Dichands im österreichischen Mediensektor spielen, insbesondere in einem Markt, in dem die Hauptbesitzer in der Regel große Familien, die katholische Kirche oder Raiffeisen sind. Es ist auch zu beachten, dass die Funke Mediengruppe und die Signa Holding zu den Gesellschaftern der „Kronen Zeitung“ gehörten und die Umstrukturierungen in Folge der Insolvenz von René Benkos Signa-Holding weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben.

Das plötzliche Ende des langen Gesellschafterstreits ermöglicht es der Familie Dichand, wieder unabhängiger zu agieren. Es bleibt spannend, wie sich die Eigentümerverhältnisse weiterentwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Anteile von Helga Dichand, Christophs verstorbener Mutter. Hier wird unklar bleiben, wohin die 12,5 Prozent gehen könnten, während Christoph Dichand als Favorit gilt.

Zusammengefasst bringt der Rückkauf der Anteile durch die Dichands nicht nur eine Rückkehr zur familiären Kontrolle, sondern auch bedeutende Veränderungen für die Medienlandschaft in Österreich. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, wenn es um die Genehmigung der Vereinbarung und die künftige strategische Ausrichtung der „Kronen Zeitung“ geht.

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