Krise in der heimischen Filmbranche: Förderstopp trifft Produktionen hart!

Die Filmbranche Österreichs steht vor Herausforderungen durch Förderstopp. Produzenten suchen dringend Lösungen für betroffene Projekte.
Die Filmbranche Österreichs steht vor Herausforderungen durch Förderstopp. Produzenten suchen dringend Lösungen für betroffene Projekte. (Symbolbild/DNAT)

Krise in der heimischen Filmbranche: Förderstopp trifft Produktionen hart!

Österreich - Die österreichische Filmszene steht vor einem ernsthaften Notstand, da ein Förderstopp seit dem 15. Januar 2023 massive Auswirkungen auf mehrere Filmprojekte hat. Die APA führte Interviews mit Produzenten, die aufgrund fehlender finanzieller Mittel in Schwierigkeiten geraten sind. Arash T. Riahi bereitet mit Golden Girls den Film „Riot / Girl“ vor, dessen Casting aufgrund unklarer finanzieller Situation vorerst gestoppt wurde. Das Team hofft, die fehlende Million Euro über ausländische Fördergeber aufbringen zu können, um den Drehzeitpunkt für Herbst 2023 nicht verschieben zu müssen, was bis Ende Sommer entschieden wird. 

 

Auch Alexander Glehr, der „Gentle Monster“ von Marie Kreutzer produziert, berichtet von einem ähnlichen Dilemma. Zwar konnten eine Million Euro kompensiert werden, aber die restliche Summe von ebenfalls einer Million Euro bleibt offen, wobei das Gesamtbudget bei neun Millionen Euro liegt. Um die Finanzierungslücken möglicherweise zu schließen, wird eine Verlegung der Dreharbeiten nach Deutschland in Erwägung gezogen, da dort mehr Fördergelder zur Verfügung stehen.

 

Folgen des Förderstopps

 

Dunja Bernatzky, Geschäftsführerin von Arx Anima, äußert sich zur Situation des Projekts „Häschenschule“ und sieht sich mit einem Ausfall von 1,4 Millionen Euro durch den Förderstopp konfrontiert. Der Stopp der Förderungen wird als „Fiasko mit Ansage“ bezeichnet und hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf laufende Projekte, sondern auch auf die Glaubwürdigkeit des österreichischen Animationsstandorts, die stark erschüttert ist. Arbeitsplätze in der Filmbranche sind gefährdet, da Produzenten befürchten, ohne internationale Gelder nicht überleben zu können.

 

Die Filmszene, die sich zuvor durch einen Boom und eine hohe Anzahl an internationalen Projekten ausgezeichnet hat, infolgedessen jedoch eine straffere Handhabung der Richtlinien nach dem Eindruck eines überproportionalen Wachstums erlebt hat. Im Jahr 2023 lag das Budget der Förderstellen bei knapp 115 Millionen Euro, eine Erhöhung um 30,5 % im Vergleich zu 2022, wobei Programme wie ÖFI+ und FISAplus zu dieser Steigerung beitrugen, wie im aktuellen Filmwirtschaftsbericht festgehalten wird.

 

Die Richtlinien haben sich ebenfalls geändert: Ab dem 23. April 2025 gelten neue Antragsmodalitäten für Förderungen, bei denen die Einreichung bis zu acht Wochen vor Drehbeginn erfolgen muss. Für Stoff- und Projektentwicklungen können bis zu 80.000 Euro beantragt werden, während bei Koproduktionen und der Mitwirkung von Kindern strengere Vorgaben zur Sicherstellung des Wohlbefindens von Minderjährigen eingeführt wurden. Auch die Eigenleistungen der Antragsteller werden nun in die Kalkulationen einbezogen, unterliegt jedoch einem Abschlag von 20 % auf marktübliche Preise.

 

Zukunftsausblick

 

Die produzierenden Firmen hoffen auf Unterstützung durch ausländische Investoren und alternative Finanzierungswege, während die Gespräche mit dem Kultur- und Wirtschaftsministerium laufen, um schnellere und unbürokratische Lösungen zu finden. Glehr und Kreutzer warnen, dass viele rein österreichische Produktionen unter dem bestehenden Stopp stark leiden werden.

 

Insgesamt zeigt die Branche eine komplexe Entwicklung: Während im Jahr 2023 die Herstellungsausgaben bei 86,8 Millionen Euro lagen und die Kinobesuche um 16,8 % auf 11,7 Millionen gestiegen sind, bleibt abzuwarten, ob die aktuellen Förderprobleme behoben werden können, um die positiven Trends aufrechtzuerhalten. Angesichts der Herausforderungen, denen die heimische Filmszene gegenübersteht, wird eine schnelle Reaktion benötigt, um den Kreativsektor in Österreich nicht erheblich zu schädigen.

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OrtÖsterreich
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