Kostenlose HPV-Impfung für Junge Erwachsene: Grüne fordern mehr!

Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner kritisiert die kurzfristige Verlängerung des HPV-Impfprogramms für 21- bis 30-Jährige.
Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner kritisiert die kurzfristige Verlängerung des HPV-Impfprogramms für 21- bis 30-Jährige. (Symbolbild/DNAT)

Kostenlose HPV-Impfung für Junge Erwachsene: Grüne fordern mehr!

Österreich - Am 28. Juni 2025 wurde die Verlängerung des kostenfreien HPV-Impfprogramms für die Altersgruppe von 21 bis 30 Jahren im Rahmen der Bundeszielsteuerungskommission Gesundheit bekannt gegeben. Ralph Schallmeiner, der Gesundheitssprecher der Grünen, äußerte sich enttäuscht über die kurzfristige Lösung und bezeichnete die Verlängerung bis Mitte nächstes Jahr als unzureichend. Er fordert eine langfristige Finanzierung und eine gezielte Aufklärung zur HPV-Impfung, um die öffentliche Gesundheitsversorgung wirkungsvoll zu unterstützen. Die niedrige Durchimpfungsrate unter jungen Menschen ist neben den fehlenden Informationen ein zentrales Problem, das angegangen werden muss.

Die bisherigen Entwicklungen zeigen, dass es aufgrund persistierender HPV-Infektionen zu verschiedenen Krebsarten kommen kann, insbesondere zu Karzinomen des Anogenital-, Mund- und Rachenraums. Die Ständige Impfkommission hat die HPV-Impfung bereits seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen empfohlen. Gemäß den Vorgaben sollte die Impfserie idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen sein. Dennoch beträgt die Impfquote bei den 15-jährigen Mädchen etwa 50 % und bei den Jungen weniger als 30 %, was teilweise auf ein geringes Bewusstsein über die Risiken der HPV-Infektion und die schambehaftete Thematik zurückzuführen ist.

Die Herausforderungen der Impfquote

Die zurückgegangenen Impfzahlen bestätigen die Schwierigkeiten, die das Programm mit sich bringt. Im Jahr 2022 wurde ein Rückgang von 26 % bei den Mädchen und 32 % bei den Jungen verzeichnet, im Vergleich zu 2019. Diese negative Statistik lässt sich unter anderem durch die COVID-Pandemie und eine weltweite Knappheit des HPV-Impfstoffs erklären. Im ersten Halbjahr 2020 wurden rund 727.000 Impfungen abgerechnet, während 2022 ein Tiefpunkt mit nur etwa 443.000 Impfungen erreicht wurde. Erst 2023 konnte mit über einer Million verordneten Impfungen eine Erholung festgestellt werden.

Zusätzlich trägt eine Informationskampagne der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die im April 2024 ins Leben gerufen wurde, entscheidend dazu bei, die Impfungen zu fördern. Die Experten sind sich einig, dass die HPV-Schutzimpfung einen wirkungsvollen Beitrag zur onkologischen Prävention leisten kann. Dennoch bleibt es von entscheidender Bedeutung, dass sowohl Ministerin Schumann als auch Staatssekretärin Königsberger-Ludwig zur Verbesserung der Situation beitragen, um sicherzustellen, dass junge Menschen Zugang zu Informationen und Impfungen haben.

Ausblick und weitere Maßnahmen

Schallmeiner weist darauf hin, dass Fragen zur Sicherstellung einheitlicher Qualitätsstandards und zur Umsetzung des Aktionsplans für Menschen mit postviralen Erkrankungen weiterhin offen bleiben. Die Herausforderungen in der HPV-Impfung sind also noch lange nicht gelöst. Es bedarf umfassender Anstrengungen, um die niedrigeren Impfquoten zu steigern und die Gesellschaft über die Gefahren der HPV-Infektionen aufzuklären. Dennoch kann die Erweiterung des Impfprogramms als ein Schritt in die richtige Richtung gesehen werden, wenn sie mit einer langfristigen Strategie und wirkungsvollen Informationskampagnen kombiniert wird.

Für detaillierte Informationen über die Impfempfehlungen und Grundsätze der HPV-Impfung können Artikel auf bundesgesundheitsministerium.de und insight-health.de aufgerufen werden. Eine nachhaltige Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitsbereich, insbesondere in Bezug auf die HPV-Impfung, muss jedoch weiterhin im Fokus stehen.

Die Themen Prävention und Aufklärung zu sexuellen Gesundheitsfragen sind besonders relevant für die zukünftige Gesellschaft, und die Politik muss entsprechend handeln, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen.

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