Klimaaktivisten stören OMV-Hauptversammlung: Sicherheit greift ein!

Constanța, Rumänien - Am Dienstag, dem 27. Mai 2025, fand die Hauptversammlung des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV statt, die von lautstarken Protesten zahlreicher Klimaaktivisten begleitet wurde. Während der Präsentation von Vorstandschef Alfred Stern riefen die Aktivisten Parolen wie „Raus aus Gas, raus aus Öl“ und unterbrachen die Sitzung mit Transparenten, was zu erheblicher Unruhe im Veranstaltungssaal führte. Der Aufsichtsratschef Lutz Feldmann versuchte, die Situation zu deeskalieren, indem er die Protestierenden aufforderte, geordnet zu sprechen. „Sie stören den geordneten Ablauf der Sitzung, hören Sie damit auf“, appellierte er. Dennoch ignorierten die Aktivisten diese Aufforderungen, was dazu führte, dass Sicherheitspersonal eingreifen musste und einige Demonstrierende hinausgetragen wurden. Dies wurde von der Mehrheit der anwesenden Aktionäre mit Applaus quittiert.
Die Proteste stehen im Kontext einer breiteren Kritik an den Aktivitäten von OMV, insbesondere bezüglich des umstrittenen Gasprojekts Neptun Deep im rumänischen Schwarzen Meer. Greenpeace hat die geplante Förderung von fossilem Gas scharf verurteilt. Die Organisation warnt, dass das Projekt bis zum Ende des Jahrhunderts zu zehntausenden vorzeitigen Todesfällen aufgrund extremer Temperaturen führen könnte. Eine Prognose von Greenpeace Romania schätzt bis zu 46.000 temperaturbedingte Todesfälle bis 2100, die auf die Treibhausgasemissionen aus diesem Projekt zurückzuführen sind. Zuletzt hat ein Greenpeace-Aktivist mit einem elektrischen Paraglider in der Nähe der Transocean Barents-Plattform protestiert und ein Banner mit der Aufschrift „Stop Fossil Gas“ entrollt.
Gesellschaftliche Reaktionen
Bereits 50.000 Menschen in Rumänien haben ihren Widerstand gegen das Neptun Deep-Projekt zum Ausdruck gebracht, während Greenpeace in einem offenen Brief fordert, dass die EU und nationale Regierungen alle neuen fossilen Infrastrukturprojekte in der EU verbieten. In dieser Woche ist die European Gas Conference in Bukarest angesetzt, und es werden weitere Proteste erwartet.
Aktuell erlebt die Klimabewegung eine kritische Phase, in der verschiedene soziale Bewegungen um Aufmerksamkeit und Unterstützung konkurrieren. Sebastian Haunss hebt hervor, dass die Klimabewegung trotz ihrer Diversität noch nicht alle politischen Ziele zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels erreicht hat. Die Teilnehmerzahlen von Bewegungen wie Fridays for Future sind seit der Corona-Pandemie gesunken, und die Wahrnehmung der aktuellen Protestformen ist ambivalent. Während einige Gruppen hohe Zustimmungswerte genießen, wird die Letzte Generation für ihre radikaleren Methoden kritisiert.
Rechtliche Herausforderungen
Darüber hinaus sieht sich Greenpeace einer SLAPP-Klage des OMV-Partners Romgaz in Rumänien gegenüber, während das Gericht in North Dakota Greenpeace USA und Greenpeace International zu einer Strafe von 660 Millionen Dollar verurteilt hat, basierend auf einem Rechtsstreit mit Energy Transfer. Auch in Italien wird gegen Greenpeace von dem Öl- und Gaskonzern ENI wegen ähnlicher Vorwürfe verhandelt. Diese rechtlichen Auseinandersetzungen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Umweltschutzorganisationen konfrontiert sind.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, wie dringlich und kontrovers die Diskussionen um fossile Energien in Europa sind. Die Proteste der Klimaaktivisten während der OMV-Hauptversammlung stellen nur eine von vielen Stimmen dar, die gegen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufstehen. Die kommenden Ereignisse und die Reaktionen der Öffentlichkeit werden entscheidend dafür sein, welche Richtung die Klimabewegung in den nächsten Jahren einschlagen wird.
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Vorfall | Protest |
Ort | Constanța, Rumänien |
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