Kitty: Schaurige Revue über Fleisch, Pornografie und soziale Ängste

Wien, Österreich - Im Rahmen der Wiener Festwochen wird heute das provokante Stück „Kitty“ in der Halle G des Museumsquartiers aufgeführt. Regie und Text stammen von der vielfach ausgezeichneten Dramatikerin und Regisseurin Satoko Ichihara, die seit 2011 die Theatergruppe Q leitet und mit ihren Arbeiten menschliches Verhalten und das damit verbundene Unbehagen thematisiert. Die Aufführung läuft in Japanisch, Koreanisch und Kantonesisch mit deutschen und englischen Übertiteln und hat eine Laufzeit von etwa 100 Minuten.
Im Zentrum von „Kitty“ steht die Hauptfigur, das „Skorpion-Mädchen“, die durch ihre menschliche Erscheinung auffällt, während ihre Familie mit übergroßen, katzenhaften Gesichtern dargestellt wird. Die von Ichihara gewählte Stilistik umfasst Elemente wie Überzeichnung und schaurige Komik, die zusammen mit einer körperintensiven Revue-Performance die Zuschauer fesseln sollen. Anhand von Gesten kommunizieren die Figuren überwiegend, während die Stimme des Mädchens aus dem Off zu hören ist.
Provokante Themen und kritische Reflexion
Das Stück behandelt brisante Themen wie Fleischkonsum, Prostitution, die Objektivierung von Frauen sowie die Behandlung von Tieren, und verknüpft diese mit Motiven aus der Profit- und Pornografie. Der Handlungsfaden folgt dem „Skorpion-Mädchen“, das in die Pornoindustrie geraten und mit einem „Fleisch-Menschen“ fliehen möchte. Eine begleitende Animation visualisiert die Geschehnisse auf dem „Apfel-Stern“, wo Vegetarismus und Kannibalismus im Fokus stehen.
Die Inszenierung hat gemischte Kritiken erhalten. Einige Rezensenten beschreiben das Werk als überladen und zerfasert, wobei die ständigen Übertreibungen teilweise als ermüdend empfunden werden. Trotz dieser Spannungen wird die Faszination für die einzigartige kreative Sprache Ichiharas und ihr Ausdrucksniveau hervorgehoben. Ein weiteres Highlight des Abends sind die verfügbaren Schlüsselanhänger, die die Charaktere des Stücks abbilden, und die im Foyer erworben werden können.
Weitere Aufführungen und kultureller Kontext
Zusätzlich zur heutigen Aufführung sind weitere Vorstellungen von „Kitty“ am 26. und 27. Mai um 20.30 Uhr geplant. Die Wiener Festwochen eröffnen damit einen Raum für kritische Auseinandersetzungen mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. In einem ähnlichen Rahmen hat das Spiel.Werk Ansbach, welches vom 23. bis 26. September ein zeitgenössisches Tanztheaterstück mit dem Titel „This is my City“ zeigt, auch die Perspektiven der Bürger auf städtische Räume in den Mittelpunkt gestellt. Diese Kombination aus Tanz, Schauspiel und Akrobatik unterstreicht den Stellenwert der Kunst- und Kulturszene in der heutigen Gesellschaft.
Für mehr Informationen über die Festwochen und weitere Veranstaltungen ist es empfehlenswert, regelmäßig die Webseiten der jeweiligen Institutionen zu besuchen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
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