Karacsony warnt: Kürzungen gefährden die Zukunft der Bauern!

Potsdam-Mittelmark, Deutschland - Der freiheitliche Bundesrat Thomas Karacsony äußert scharfe Kritik an den geplanten Einsparungen der schwarz-rot-pinken Regierung im Doppelbudget 2025/26. Diese Einschnitte seien ein Angriff auf den ländlichen Raum, insbesondere auf die Land- und Forstwirtschaft sowie den Umweltbereich. Karacsony weist darauf hin, dass im Jahr 2026 70 Millionen Euro weniger für Investitionen in die Landwirtschaft budgetiert sind, was für viele Bauern existenzbedrohend sein könnte.
In seinem Statement warnt Karacsony vor einer Reduktion der Fördermittel für die Hagelversicherung. Gerade in Zeiten vermehrter Wetterextreme, so betont er, sei eine solche Kürzung gefährlich. Viele bäuerliche Existenzen stünden ohne ausreichende Unterstützung im Katastrophenfall auf der Kippe. Diese Warnung erfolgte im Zusammenhang mit einem Gespräch, das er mit einem burgenländischen Landwirt führte. Dieser machte deutlich, dass Landwirte wissen, wie sie ihre Arbeit nachhaltig gestalten sollten.
Kritik an ideologischen Eingriffen
Karacsony kritisiert zudem das geplante Verbot von Vollspaltenböden. Er sieht hierin einen ideologisch motivierten Angriff auf bewährte Haltungsformen. Seiner Meinung nach werde das Gesetz keine Verbesserung für das Tierwohl bringen – stattdessen schaffe es Unsicherheit für die Bauern. Der freiheitliche Politiker fordert daher vom ÖVP-Landwirtschaftsminister die Rücknahme der Kürzungen bei Agrarförderungen und die Stärkung der Hagelversicherung. In seinen Äußerungen spricht er sich klar gegen ideologische Eingriffe in die landwirtschaftliche Praxis aus und fordert Respekt für die Kompetenz und Lebensrealität der Landwirte.
Im Licht der Kritik von Karacsony ist es wichtig, die Rolle der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu beachten, die im Jahr 2023 reformiert wurde. Diese Reform soll eine ökologischere und nachhaltigere Landwirtschaft in Europa bis 2027 fördern. Jährlich fließen rund 6,2 Milliarden Euro an EU-Mitteln für Agrarförderungen nach Deutschland. Diese Mittel verteilen sich auf zwei Säulen: die erste umfasst Direktzahlungen an Landwirte, die von der landwirtschaftlichen Fläche abhängen. Die zweite Säule widmet sich Förderprogrammen für nachhaltige Bewirtschaftung und ländliche Entwicklung, die wesentliche Ziele der GAP verfolgen.
Förderung ländlicher Räume
Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, ländliche Regionen als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsräume zu stärken. Dies geschieht durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Entwicklungspotenziale und die Förderung der Attraktivität ländlicher Räume. Die GAP ist ein zentrales Instrument dabei, insbesondere die zweite Säule, die seit 2000 geschaffen wurde. Diese fördert ländliche Räume und bietet finanzielle Unterstützung über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Für den Förderzeitraum 2014-2020 erhält Deutschland insgesamt 8,3 Milliarden Euro an EU-Mitteln, die eine Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes zum Ziel haben. Zudem wird im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) der Breitbandausbau gefördert, um flächendeckend mit Gigabit-Netzen auf Glasfaserbasis bis 2030 versorgt zu werden. Auch Digitalisierungsprojekte, wie der digitale Dorfzwilling aus Etteln, der beim globalen Smart City Wettbewerb ausgezeichnet wurde, sollen die ländlichen Räume zukunftsfähig machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft und ländliche Räume stehen, sowohl durch finanzielle als auch durch ideologische Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf die Warnungen und Forderungen von Karacsony reagieren wird und welche Maßnahmen zur Sicherung der ländlichen Landwirtschaft ergriffen werden.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Potsdam-Mittelmark, Deutschland |
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