Kampf um reproduktive Rechte: Weltbevölkerungsbericht deckt Missstände auf

Der UNFPA-Bericht 2025 zur reproduktiven Selbstbestimmung wird am 11. Juni in Wien vorgestellt. Erfahre mehr über globale Herausforderungen und Fortschritte.
Der UNFPA-Bericht 2025 zur reproduktiven Selbstbestimmung wird am 11. Juni in Wien vorgestellt. Erfahre mehr über globale Herausforderungen und Fortschritte.

Wien, Österreich - Der Weltbevölkerungsbericht 2025, veröffentlicht vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Lebensrealitäten von Menschen, die in der Gründung ihrer gewünschten Familie eingeschränkt sind. Besonders alarmierend ist die Erkenntnis, dass viele Individuen nicht die Freiheit haben, über ihr reproduktives Leben selbst zu entscheiden. Die umfassende Untersuchung basiert auf Befragungen in vierzehn Ländern, die mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung ausmachen. Die Ergebnisse zeigen, dass die wahre Krise in der Unfähigkeit der Menschen besteht, ihre Fertilitätsziele zu erreichen, und nicht in der Debatte um Über- oder Unterbevölkerung, wie ots.at berichtet.

Die Präsentation des Berichts findet am 11. Juni 2025 um 10:00 Uhr im Auditorium des Parlaments in Wien statt, geleitet von UNFPA-Vertreter Willibald Zeck. Einige der eingeladenen Politikerinnen von #parlaandsex sind Petra Bayr (SPÖ), Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), Henrike Brandstötter (NEOS) und Meri Disoski (GRÜNE). Interessierte können sich zur Veranstaltung anmelden, wobei ein gültiger Lichtbildausweis notwendig ist.

Langfristige Fortschritte und aktuelle Herausforderungen

Der Bericht verweist auf die bedeutenden Fortschritte, die in den letzten drei Jahrzehnten erzielt wurden. Bei der UN-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo vor 30 Jahren einigten sich 179 Staaten darauf, reproduktive Gesundheit und Rechte als Grundpfeiler der globalen Entwicklungspolitik zu etablieren. Seitdem ist die Zahl unbeabsichtigter Schwangerschaften um fast 20 Prozent gesunken und die Anwendung moderner Verhütungsmethoden hat sich verdoppelt. Die Müttersterblichkeit ist um 34 Prozent gesunken, jedoch berichten dsw.org, dass die Fortschritte ungleich verteilt sind. Müttersterblichkeit bleibt in vielen Ländern konstant oder steigt sogar an.

Täglich sterben etwa 800 Frauen bei der Entbindung, ein Umstand, der hätte vermieden werden können. Gerade Frauen in Subsahara-Afrika haben ein 130-mal höheres Risiko, während der Schwangerschaft zu sterben, verglichen mit Frauen in Europa oder Nordamerika. Diese Ungleichheiten verschärfen sich besonders für Frauen aus armen Verhältnissen oder ethnischen Minderheiten, die oft keinen Zugang zur notwendigen medizinischen Versorgung haben.

Ein Aufruf zur Handlung

Der Bericht beschreibt auch die Herausforderungen, mit denen die LGBTQIA+-Community konfrontiert ist, sowie die Notwendigkeit, Diskriminierung in Gesundheitssystemen abzubauen. Es ist klar, dass Geschlechterungleichheiten tief in der Infrastruktur des Gesundheitswesens verankert sind. Um das Versprechen von Kairo zu erfüllen, sind umfassende Anstrengungen nötig, um die Bedingungen für marginalisierte Gruppen zu verbessern, wie auch nachhaltig-entwickeln.dgvn.de betont.

Der UNFPA fordert, mehr in reproduktive Gesundheit zu investieren. Schätzungen zufolge könnten Investitionen von 79 Milliarden USD dazu führen, 400 Millionen ungeplante Schwangerschaften zu verhindern und langfristig 660 Milliarden USD wirtschaftlichen Nutzen zu generieren.

In Anbetracht der aktuellen Situation ist eine (geschlechter-)gerechte Welt nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern könnte auch entscheidend zum wirtschaftlichen Wachstum beitragen. Die Herausforderungen sind groß, aber die Zeit drängt, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird.

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Vorfall Sonstiges
Ort Wien, Österreich
Quellen