Julius Bär zündet Sparpaket: 130 Millionen Franken im Rettungsplan!

Die Schweizer Privatbank Julius Bär verstärkt ihren Sparkurs um 130 Millionen Franken nach der Signa-Insolvenz.
Die Schweizer Privatbank Julius Bär verstärkt ihren Sparkurs um 130 Millionen Franken nach der Signa-Insolvenz.

Österreich - Die Schweizer Privatbank Julius Bär steht vor einer finanziellen Neuausrichtung. Grund für diesen Schritt sind die erheblichen Auswirkungen der Insolvenz des österreichischen Immobilienkonzerns Signa. Nachdem die Bank im Jahr 2023 eine Abschreibung von 606 Millionen Franken auf Kredite an Signa vorgenommen hatte, folgt nun die Erhöhung des Sparkurses um weitere 130 Millionen Franken, die bis 2028 eingespart werden sollen, wie vol.at berichtet.

Diese jüngsten Einsparungen sind Teil eines umfassenderen Sparpakets, das bereits Einsparungen von 110 Millionen Franken bis Ende 2025 beinhalten soll. Ursprünglich war das Ziel dieses Programms auf 110 Millionen Franken festgelegt, jedoch wird nun eine Übertreffung von 20 Millionen Franken angestrebt. Die geschätzten Implementierungskosten für das neue Sparpaket belaufen sich auf etwa die Hälfte der Einsparsumme.

Finanzielle Ziele und Herausforderungen

Die neuen Zielmarken von Julius Bär bis 2028 umfassen einen Nettoneugeldzufluss von 4–5 % jährlich, ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von unter 67 % sowie eine Rendite auf Kernkapital (RoCET1) von mindestens 30 %, die unverändert bleibt. Im Zuge dieser finanziellen Restrukturierung wird auch auf ein Aktienrückkaufprogramm verzichtet, bis ausreichende Klarheit von der Finanzmarktaufsicht Finma über die aktuelle Situation der Bank vorliegt.

Darüber hinaus ist die Bank weiterhin Gegenstand einer laufenden Untersuchung der Finma bezüglich ihrer Kredite an Signa und den damit verbundenen Verlusten. Diese Aufsicht ist entscheidend, um Missständen im Kreditwesen entgegenzuwirken und die Sicherheit der Vermögenswerte zu gewährleisten, wie die BaFin klarstellt. Die Aufsicht zielt darauf ab, die ordentliche Durchführung der Bankgeschäfte sicherzustellen und Nachteilen für die Gesamtwirtschaft vorzubeugen.

Führungswechsel und Umstrukturierung

Ein zentraler Punkt in der Neuausrichtung von Julius Bär ist die Änderung in der Führungsstruktur. Stefan Bollinger trat im Januar 2025 als neuer CEO der Bank an, während Noel Quinn im April 2025 die Position des Verwaltungsratspräsidenten übernahm, nachdem Romeo Lacher zurückgetreten war. Philipp Rickenbacher hatte bereits nach den signifikanten Kreditausfällen an Signa im Jahr 2024 seine Position niedergelegt.

Die Kombination dieser Faktoren zeigt, wie gravierend die finanziellen und strukturellen Herausforderungen der Bank sind, die nun in einem neuen Licht gesehen werden müssen. Während Julius Bär die wesentlichen Schritte unternimmt, um ihre finanzielle Stabilität wiederherzustellen, bleibt die Branchenlandschaft angespannt durch die fortdauernden Auswirkungen der Signa-Insolvenz und die laufenden regulatorischen Ermittlungen.

Details
Vorfall Insolvenz
Ort Österreich
Schaden in € 606.000.000
Quellen