Israels Truppen vor Grenze: Verstößt das Land gegen Waffenruhe im Libanon?

Mais al-Jabal, Libanon - Israelische Bodentruppen sind mehrere hundert Meter in libanesisches Gebiet vorgedrungen, trotz einer im November vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz. Berichte stammen von einem israelischen Armeesender, der sich auf libanesische Angaben beruft. Die Truppen sind im Bereich der Ortschaft Mais al-Jabal vorgerückt, während die israelische Armee sich zunächst nicht zu diesen Vorgängen äußerte. Diese Schritte werden als Verstoß gegen die Waffenruhe angesehen, die auch den Rückzug der Hisbollah hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze, vorsieht, wie oe24 berichtet.
Obwohl sich die israelische Armee im Februar 2025 weitgehend aus dem Libanon zurückgezogen hat, sieht die libanesische Führung den Verbleib israelischer Truppen an fünf strategischen Punkten weiterhin als Verstoß an. Israels Luftwaffe führt trotz der Waffenruhe fast täglich Angriffe auf Ziele im Libanon durch, wobei über 600 Menschen laut libanesischen Angaben seit Beginn dieser Offensive getötet wurden.
Reaktionen auf die Waffenruhe
Ein Bündnis aus westlichen Staaten und der EU fordert eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah, was jedoch von der israelischen Regierung unter Premier Benjamin Netanyahu abgelehnt wird. Netanyahu hat befohlen, die Angriffe im Libanon „mit voller Kraft“ fortzusetzen. Berichte über eine Zustimmung zu einer Waffenruhe wurden von Netanyahus Büro als falsch zurückgewiesen. Der Ministerpräsident betont zusätzlich, dass die Kämpfe im Gazastreifen ebenfalls fortgeführt werden, bis alle militärischen Ziele erreicht sind, wie tagesschau.de festhält.
Auf der anderen Seite zeigt sich die libanesische Regierung offen für eine Waffenruhe. Ministerpräsident Nadschib Mikati signalisiert seine Zustimmung, während US-Außenminister Antony Blinken Gespräche mit einem Vertreter der israelischen Regierung plant. Ebenso setzt sich Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot für eine Aussetzung der Kämpfe ein.
Hintergrund und Kontrolle
Die Waffenruhe, die zunächst für 60 Tage gilt, soll von der libanesischen Armee und UNIFIL überwacht werden. Diese Sicherheitskräfte bestehen aus ungefähr 10.000 Blauhelmen, die entlang der Grenze präsent sind. Eine Staatengruppe unter US-Führung wird ebenfalls zur Überwachung herangezogen. Im Hintergrund sind Hudges über die Fähigkeit der libanesischen Regierung zur Kontrolle der Waffenruhe zu hören, vor allem in Anbetracht der Geschichte dieses Konfliktes und der anhaltenden Spannungen zwischen den Konfliktparteien, was von tagesschau.de dargelegt wird.
Beide Seiten hielten sich an die Vereinbarung bis zu den jüngsten Vorfällen, wobei die letzten Raketenangriffe auf Israel vor Inkrafttreten der Waffenruhe stattfanden. Das Interesse an einer Friedensregelung bleibt jedoch angespannt, und es herrscht Unsicherheit über die langfristige Haltbarkeit der Waffenruhe, insbesondere angesichts der anhaltenden Angriffe und der Furcht einer erneuten Eskalation.
Details | |
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Vorfall | Militärkonflikt |
Ort | Mais al-Jabal, Libanon |
Verletzte | 600 |
Quellen |