Vorarlberg Milch: Genossenschaft stimmt für zukunftsweisende Kooperation!

Hohenems, Österreich - Am Montagabend fand die Generalversammlung der Vorarlberg Milch eGen in der Otten Gravour in Hohenems statt. Im Mittelpunkt der Sitzung stand der Abschlussbericht zum vergangenen Wirtschaftsjahr sowie der Zukunftsplan, insbesondere die angestrebte Kooperation mit der NÖM AG. Die Genossenschaftsmitglieder zeigten sich mit 96,47 % überwältigend für den Antrag zur Zusammenarbeit mit der NÖM AG. Ab dem 1. Juni 2025 wird Landwirt*innen ein um ca. 5 Cent höherer Milchpreis für GVO-freie Milch ausgezahlt.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Vereinbarung ist die direkte Beteiligung der Vorarlberg Milch eGen von 3 % an der NÖM AG. Zudem wird der Produktionsbetrieb in Feldkirch in ein eigenständiges Unternehmen, die Vorarlberg Milch GmbH, umgewandelt. Mit dieser Maßnahme wird Vorarlberg Milch eGen auch einen von neun Sitzen im Aufsichtsrat der NÖM AG erhalten. Die NÖM AG plant, Feldkirch zu einem Kompetenzzentrum für Hart- und Schnittkäse zu entwickeln, was auch mit Investitionen in die Molkerei und Produktionsinfrastruktur verbunden ist.
Markenidentität und Produktionszahlen
Trotz der weitreichenden Änderungen bleibt die Marke „Ländle Milch“ für die Konsument*innen unverändert. Im Jahr 2024 hat die Vorarlberg Milch eGen rund 55 Mio. kg Milch mit 125 Mitarbeitenden verarbeitet und dabei einen Umsatz von etwa 56 Mio. Euro erzielt. Beeindruckende 24 % der Produkte wurden ins Ausland exportiert. Die Vorarlberg Milch konnte zudem bei den World Cheese Awards in Portugal erfolgreich abschneiden und erhielt vier Gold-, zwei Silber- sowie drei Bronze-Awards.
Raimund Wachter, der Geschäftsführer der Vorarlberg Milch eGen, wird nach 29 Jahren im Unternehmen seinen Rücktritt bekannt geben, jedoch bis zur Abwicklung der Transaktion weiterhin im Amt bleiben. Die NÖM AG, die 1.000 Mitarbeiter beschäftigt und im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 685 Millionen Euro erwirtschaftete, wird durch diese Zusammenarbeit gestärkt.
Diskussionen über Fusionen und Marktveränderungen
Der Vorschlag zur Fusion mit der NÖM AG wird im Kontext der aktuellen Herausforderungen in der Molkereiwirtschaft diskutiert. Franz Moosbrugger, ein Stimmenführer in dieser Debatte, plädiert für die Fusion, um die Marktposition zu stärken und die Effizienz zu steigern. Die gesamte Diskussion spiegelt die Entwicklungen in der Branche wider, die durch einen zunehmenden Konzentrationsprozess und einen strukturellen Wandel geprägt ist.
In Deutschland ist die Milcherzeugung der bedeutendste Produktionszweig der Landwirtschaft. 2020 wurden dort 33,1 Millionen Tonnen Milch erzeugt, wovon ein großer Teil an Molkereien geliefert wurde. Die Zahl der Milchproduzenten und Betriebe sinkt, während die Struktur durch Reformen und Preisentwicklungen im Milchsektor weiterhin in Bewegung ist. Solche Trends haben sowohl in Deutschland als auch in Österreich direkte Auswirkungen auf die Milchpreisentwicklung und die Marktstrategien der Unternehmen.
Die Kooperation zwischen Vorarlberg Milch und NÖM stellt nicht nur eine strategische Entscheidung für die beteiligten Unternehmen dar, sondern könnte auch weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Milchmarkt haben. Angesichts der Herausforderungen, die die Branche aktuell durchlebt, könnte diese Zusammenarbeit entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft beider Unternehmen sein.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Milchmarkt, besuchen Sie bitte BMEL, Vorarlberg ORF und OTS.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Hohenems, Österreich |
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