Hitzewelle erfasst Spanien: Temperaturen klettern bis zu 40 Grad!

Extreme Hitzewellen in Spanien lassen Experten auf den Klimawandel aufmerksam machen. Gesundheitliche Risiken drohen, vor allem für Schwache.
Extreme Hitzewellen in Spanien lassen Experten auf den Klimawandel aufmerksam machen. Gesundheitliche Risiken drohen, vor allem für Schwache.

Sevilla, Spanien - In weiten Teilen Spaniens haben die Temperaturen am 30. Mai 2025 Rekordwerte erreicht, mit Werten bis fast 40 Grad im Schatten. Der staatliche Wetterdienst Aemet registrierte am Donnerstag Hitze-Rekorde, die für Ende Mai ungewöhnlich sind, und warnte vor ernsten Gesundheitsrisiken. Besonders betroffen sind die Regionen rund um Sevilla in Andalusien, wo die zweithöchste Hitze-Warnung in Orange ausgegeben wurde, was ernsthafte Gesundheitsrisiken impliziert, insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Hohe Temperaturen sind auch in Madrid und Saragossa zu verzeichnen. Auf Mallorca wurde eine Temperatur von 28 Grad gemessen, während die Kanarischen Inseln bei 25 Grad liegen. Diese Hitzeperiode wird voraussichtlich bis mindestens Sonntag andauern, während im Norden Spaniens heftige Hagelschauer und Sturmböen möglich sind. Gemäß vienna.at sind solche extremen Wetterlagen nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft häufiger zu erwarten.

Der menschengemachte Klimawandel trägt wesentlich zu diesen extremen Hitzeereignissen bei. Experten warnen, dass solche Witterungsbedingungen aufgrund des anhaltenden Anstiegs der globalen Temperaturen vermehrt auftreten. Der Klimawandel wird von der WHO als größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit eingestuft, was die Notwendigkeit effektiver Anpassungsmaßnahmen unterstreicht. Laut einer aktuellen Studie, die im Deutschlandfunk veröffentlicht wurde, können Trinkbrunnen, Frühwarnsysteme und Hitzeschutz am Arbeitsplatz die Sterblichkeit signifikant senken. Im Sommer 2023 allein starben mehr als 47.000 Menschen in Europa aufgrund von hohen Temperaturen, was die alarmierende Zunahme hitzebedingter Todesfälle verdeutlicht.

Gesundheitliche Auswirkungen der Hitze

Die Gefahren von Hitzewellen sind vielseitig. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. In Deutschland registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) im Sommer 2023 rund 3.200 Hitzetote, wobei die meisten Fälle bei Personen ab 75 Jahren auftraten. Diese Daten zeigen, dass die hitzebedingte Sterblichkeit stark von den Vorerkrankungen der Betroffenen abhängt. Hitze führt selten direkt zum Tod; vielmehr ist es häufig eine Kombination von Temperaturen und bereits bestehenden Krankheiten wie Herz-Kreislauf-, Lungen- oder Nierenerkrankungen, die zur Mortalität beiträgt, wie das RKI auf seiner Seite rki.de erläutert.

Zusätzlich zur physischen Gesundheit hat der Klimawandel auch psychologische Auswirkungen. Klagen über Angstzustände und Depressionen nehmen zu, was auch durch Umfragen in Deutschland bestätigt wird. Besonders unter Jugendlichen besteht eine hohe Besorgnis über die Folgen des Klimawandels und deren Auswirkungen auf ihre Zukunft. Eine Studie der Universität Hawaii identifizierte über 277 Krankheiten, die durch den Klimawandel begünstigt werden, was die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen zur Gesundheitsförderung unterstreicht.

Maßnahmen zur Anpassung

Um den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, müssen effektive Anpassungsstrategien entwickelt werden. Deutschland hat bereits eine allgemeine Anpassungsstrategie, dennoch hat lediglich die Hälfte der Bundesländer einen aktiven Hitzeaktionsplan implementiert. Gesundheitsministerkonferenzen arbeiten daran, bis 2025 flächendeckende kommunale Aktionspläne zu erstellen. Frankreich hingegen verfügt bereits über ein nationales Programm, das gefährdete Personen bei extremer Hitze unterstützt und die Wichtigkeit solcher Maßnahmen für den Schutz der Bevölkerung unterstreicht.

Mit dem Anstieg der Temperaturen wird auch die Ausbreitung von Krankheiten, die durch Mücken und andere Insekten übertragen werden, wahrscheinlicher. Dies führt zu einem erhöhten Risiko für Infektionskrankheiten wie das West-Nil-Fieber, das mittlerweile auch von heimischen Mücken in Deutschland übertragen werden kann. Experten schätzen, dass es weitaus mehr Infektionsfälle gibt, als offiziell ermittelt werden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die aktuell beobachteten extremen Hitzeereignisse in Spanien die alarmierenden Folgen eines sich verändernden Klimas deutlich machen. Die gesundheitlichen Risiken und die steigende Sterblichkeit infolge von Hitzewellen sind Herausforderungen, die umfassende und schnelle Maßnahmen erfordern, um die Bürger zu schützen und die künftigen Auswirkungen auf die Gesundheit zu minimieren.

Details
Vorfall Hitze
Ursache Klimawandel
Ort Sevilla, Spanien
Quellen