Missbrauch im Sportverein: Über 30 minderjährige Opfer in Kärnten!

Kärntner Fußballverein WAC, Österreich - Unter dem Titel „Thema“ wird am 2. Juni 2025 um 21.10 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON ein erschreckender Bericht über sexuellen Missbrauch im Sportverein präsentiert. Mehr als 30 minderjährige Opfer werden vermutet, die in einem Kärntner Fußballverein in die Fänge eines Täters gerieten. Der ehemalige Platzwart des WAC soll Kinder und Jugendliche nicht nur missbraucht, sondern auch kinderpornografische Bilder verbreitet haben. Eine Mutter eines der Opfer äußert anonym, dass der Täter den Jungen mit Geld- und Geschenkeversprechen in sein Netz zog. Der 22-jährige mutmaßliche Täter wurde inzwischen verhaftet und hat sich geständig gezeigt, was die Tragweite des Geschehens umso schockierender macht. Diese Entwicklung wirft ein grelles Licht auf den Umgang mit sexuellem Missbrauch im Sport, der trotz der sensiblen Thematik oft im Verborgenen bleibt.

Die Problematik sexueller Gewalt im Sport wird durch die Ergebnisse einer Aufarbeitungskommission verstärkt. Diese berichtet von zahlreichen Fällen, in denen Trainer*innen, Betreuer*innen oder Fahrer*innen die ihr anvertrauten Kinder missbrauchten. Betroffene schildern Übergriffe in Umkleidekabinen und auf Wettkampffahrten. Dabei wird deutlich, dass im Leistungssport fatale Abhängigkeitsverhältnisse und hierarchische Strukturen entstanden sind, die den Missbrauch begünstigen. In der Vergangenheit haben sich Erwachsene oftmals schwergetan, ihre Erfahrungen zu thematisieren, während die Sportgemeinschaft nicht genügend Unterstützung für betroffene Personen bietet. Mittlerweile wird eine dringende Öffnung für die Aufarbeitung dieser schwerwiegenden Themen gefordert, um eine Kultur des Zuhörens und Sprechens zu etablieren. Die Aufarbeitungskommission stellt klar, dass ein Wandel hin zu mehr Sensibilität und Schutz dringend notwendig ist.

Hilfsangebote für Betroffene

Betroffenen von sexuellem Missbrauch im Internet und in anderen Formen stehen Unterstützungsangebote zur Verfügung. Die NCMEC (National Center for Missing & Exploited Children) liefert wertvolle Hilfe für Opfer und deren Familien sowie Krisenintervention und lokale Beratungsangebote. Das Gefühl, allein mit einem expliziten Bild online zu sein, wird so gemindert, da es Menschen gibt, die bereit sind, zu helfen. Der Kontakt zu vertrauenswürdigen Erwachsenen wie Eltern oder Schulberatern wird dringend empfohlen, um in derartigen Krisensituationen nicht alleine zu sein. Unterstützungsinitiativen wie Team HOPE bieten zudem eine Plattform für den Austausch zwischen Familien, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Das Thema des Missbrauchs im Sport ist nicht neu, wird aber durch die aktuelle Berichterstattung und die erschütternden Enthüllungen erneut erhellt. Es ist Zeit, auch in diesem Bereich zu handeln und Täter zur Verantwortung zu ziehen, sowie einen Raum für die Stimmen der Überlebenden zu schaffen, um weiteren Missbrauch zu verhindern.