Heldinnen und Helden des Hochwassers: Ehren für 100 Retter in NÖ!

St. Pölten, Österreich - Am 20. Mai 2025 überreichte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im NÖ Landtag in St. Pölten Dank- und Anerkennungsurkunden an rund 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die während der schweren Hochwasserkatastrophe im Herbst des Vorjahres im Einsatz waren. Diese Naturkatastrophe war durch extreme Regenfälle gekennzeichnet, die binnen weniger Tage so viel Niederschlag brachten wie normalerweise in einem gesamten Monat, was zu verheerenden Schäden führte.
In nahezu allen Teilen Niederösterreichs wurde Katastrophenalarm ausgelöst, wobei einige Regionen sogar 300-jährliche Hochwassermarken überschritten. Tragischerweise fanden fünf Menschen ihr Leben, während über 20.000 Gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden. Von insgesamt 573 Gemeinden waren 425 betroffen, und die natürlichen Zerstörungen führten zu Dammbrüchen, Hangrutschungen, zerstörten Brücken sowie gesperrten Straßen und eingestelltem Zugverkehr. Die Landeshauptfrau würdigte bei der Ehrung den bemerkenswerten Zusammenhalt und die Stärke der Gemeinschaft in Niederösterreich, die sich in solch schwierigen Zeiten zeigte.
Umfangreiche Unterstützung und Hilfsmaßnahmen
Für die Hochwasserhilfen wurden über 330 Millionen Euro bereitgestellt, und mehr als 18.000 Anträge wurden bearbeitet. Um die Betroffenen schnellstmöglich zu unterstützen, hatte das Land Niederösterreich bereits im September 2024 ein Soforthilfe-Paket in Höhe von 75 Millionen Euro beschlossen, sowie ein Katastrophenfonds auf eine Milliarde Euro aufgestockt, was auch erste Hilfszahlungen zur Folge hatte. Eine Hotline für „Hilfe bei Hochwasser“ wurde eingerichtet, die montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 7 bis 16 Uhr erreichbar ist. Anfragen rund um die Uhr können zudem per E-Mail an noehilft@noel.gv.at gesendet werden. Betroffene können Schäden direkt bei ihrer Gemeinde melden, die diese dann an das Land weitergibt.
Die Hilfsaktionen wurden durch ein großflächiges Netzwerk von Freiwilligen, insbesondere durch die rund 4.500 freiwilligen Feuerwehren in Österreich, unterstützt. Diese engagieren sich tatkräftig bei der Schadensbewältigung in betroffenen Regionen. Laut Statistik Austria waren im Jahr 2021 etwa 3,8 Millionen Menschen in Österreich ehrenamtlich aktiv, was einem volkswirtschaftlichen Wert von rund 10,2 Milliarden Euro entspricht.
Ehrung und Zukunftsperspektiven
Bei der Ehrungsveranstaltung waren auch zahlreiche Vertreter der Landespolitik anwesend, darunter LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und die Landesrätinnen Susanne Rosenkranz und Eva Prischl. Mikl-Leitner hob hervor, dass die Sicherheitsstandards in den betroffenen Gebieten ohne die engagierte Arbeit der Freiwilligen und Ehrenamtlichen nicht vorstellbar wären. Die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit wird auch in der laufenden Diskussion über die rechtlichen Rahmenbedingungen für freiwillige Helfer deutlich. So fordert die Gewerkschaft PRO-GE eine finanzielle Entschädigung für freiwillige Einsatzkräfte, unabhängig von den Umständen der Katastrophe, und der Nationalrat plant eine Auseinandersetzung mit diesem Thema.
In Anbetracht der häufigen und intensiven Hochwasserereignisse in Österreich wird es zunehmend wichtiger, die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement zu verbessern und die notwendige Unterstützung für maskierte Einsätze zu gewährleisten. Für die Zukunft sind daher noch viele Maßnahmen nötig, um die Sicherheitsstandards zu erhöhen und die Bereitschaft zur Hilfe zu fördern.
Für weitere Informationen zur Hochwasserhilfe steht die Webseite des Landes Niederösterreich zur Verfügung: Hochwasserhilfe NÖ.
Zusätzliche Berichte über die Hochwassersituation finden sich unter OTS und ORF.
Details | |
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Vorfall | Hochwasser |
Ursache | Regen |
Ort | St. Pölten, Österreich |
Verletzte | 5 |
Schaden in € | 300.000.000 |
Quellen |