Gewaltsame Randale nach Champions-League-Finale – Chaos in Paris!

Nach dem Champions-League-Finale in Paris kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. 294 Festnahmen und viele Verletzte prägten die Nacht.
Nach dem Champions-League-Finale in Paris kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. 294 Festnahmen und viele Verletzte prägten die Nacht.

Paris, Frankreich - In der Nacht des Champions-League-Finales, das Paris Saint-Germain einen triumphalen Sieg bescherte, kam es in Paris zu schweren Ausschreitungen. Randalierer plünderten Geschäfte, schlugen Fensterscheiben ein und zündeten Autos an, während die Polizei versuchte, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt wurden 294 Personen festgenommen, wie französische Medien und die Polizei berichteten. Die Gewalt konzentrierte sich vor allem auf den Champs-Élysées, den die Polizei schließlich räumen musste. Auch in der Nähe des Prinzenparks, wo zahlreiche Fußballfans zum Public Viewing versammelt waren, kam es zu Randalen.

Der Einsatz der Polizei gestaltete sich schwierig, da die Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden. Um die Randalierer zu stoppen, setzten die Beamten Tränengas ein. Innenminister Bruno Retailleau äußerte sich zu den Vorfällen und bezeichnete die Gewaltakte als barbarisch. Er rief die Fans dazu auf, sich respektvoll zu verhalten.

Ausschreitungen in Barcelona

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Barcelona, wo nach dem Champions-League-Sieg des FC Barcelona gegen Manchester United mit 3:1 ebenfalls gewaltsame Krawalle stattfanden. Rund 50.000 Fans feierten den Sieg, doch die Stimmung kippte schnell, als Jugendliche begannen, Flaschen und andere Gegenstände auf Polizisten zu werfen. Über 130 Menschen wurden verletzt, darunter 37 Polizisten. Letztlich wurden 84 Personen festgenommen, als die Auseinandersetzungen mindestens zwei Stunden andauerten und die Polizei Gummigeschosse gegen die Randalierer einsetzte.

Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf ein besorgniserregendes Phänomen: Die Verbindung von Gewalt und Drogenkonsum im Fußball. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung berichten 52 Prozent der Befragten von Gewalterfahrungen im Fußballbereich. Insbesondere in der Ultra- und Hooligan-Szene ist die Gewaltbereitschaft hoch. Fast ein Drittel der Befragten konsumiert Cannabis, 13 Prozent nutzen Kokain und 10 Prozent Amphetamine.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Experten warnen vor den gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich aus diesen Gewaltexzessen ergeben. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob äußerte Empörung über die Gewalt von Fans gegen einen Bus mit Anhängern von Union Berlin. Stefan Becker, Leiter der Jugendsuchtberatung Köln, sieht die Gewaltdynamik nicht als spezifisches Problem des Fußballs, sondern als Spiegel der Gesellschaft. In Workshops der Koordinierungsstelle Fanprojekte soll im September das Thema Fans und Drogen behandelt werden.

Fanforscher Jonas Gabler betont die Notwendigkeit einer sorgfältigen Herangehensweise, da Sozialarbeiter in Fanprojekten oft mit einer Vielzahl von Aufgaben bereits überfordert sind. Insgesamt ist klar, dass im Zusammenhang mit Fußballgewalt und Drogenkonsum Handlungsbedarf besteht, um der steigenden Gewaltbereitschaft entgegenzuwirken.

Details
Vorfall Krawall, Körperverletzung
Ursache Gewalt, Fan-Ausschreitungen
Ort Paris, Frankreich
Verletzte 134
Festnahmen 378
Quellen